Wer sich mit der Kaffeewelt vertraut machen möchte, setzt sich zunächst mit der grundlegenden Frage auseinander: Was ist eigentlich Arabica Kaffee und? Unsere Kaffee-Experten helfen Ihnen hierbei. Die Welt der Arabica-Bohnen ist so vielfältig und umfasst ein komplexes harmonisches Aromaspektrum – von schokoladig-würzigen kenianischen Aromen bis zu indonesischen Sorten mit holzigen Noten.

Geschichte und Sorten – es begann alles mit Typica

Die Geschichte besagt, dass die Arabica ihren Ursprung in Äthiopien hat. Tatsächlich ist dies nur zum Teil korrekt. Im 15. Jahrhundert begann in Äthiopien, Kenia und dem Sudan der Anbau der ersten ursprünglichen Form der Arabica-Bohnen, nämlich der Typica. Die feinsten Typica-Bohnen haben die Händler aus der ostäthiopischen Stadt Harar zum Verkauf in den Jemen gebracht. Bemerkenswert ist allerdings, wie die Reise von hier aus weiterging. Jemenitische Kaufleute waren vom Geschmack fasziniert und wollten ihre neue Entdeckung mit niemandem teilen. Sie verboten den Export von Arabica-Bohnen sowie einen privaten Anbau im Jemen. Es schien, als hätte der Jemen die Kaffeeproduktion monopolisiert. Dennoch gelang es einem Pilger, einige Bohnen ins Ausland zu schmuggeln. Während seiner Reise über den Kontinent versteckte er Kaffeebohnen unter seiner Kleidung und brachte sie nach Indien. Von dort aus verbreitete sich Typica schnell in der ganzen Welt.

Der Weg nach Europa

Es dauerte allerdings noch 300 Jahre, bis der Kaffee seinen Weg nach Europa fand. Der europäische Kaffeetriumph begann in Frankreich, wo König Ludwig XIV. den Kaffeeanbau verwirklichen wollte. Nachdem ihm der Bürgermeister von Amsterdam eine Kaffeepflanze geschenkt hatte, wurden die Bohnen schließlich nach La Réunion (damals hieß die Insel noch Île Bourbon) gebracht und eingepflanzt. Nach einer Weile wurde klar, dass etwas schief gelaufen sein musste. Die oberen Blätter der Kaffeepflanzen wurden grün statt rot. Als Ergebnis dieser Mutation entstand eine neue Sorte von Arabica – Arabica Bourbon.

Ursprung der Arabica Bohnen

In Kenia wurde die Arabica-Pflanze auch aus Frankreich importiert und dort von französischen Missionaren verbreitet. Deshalb wird Kenianische Arabica auch als “Französische Mission” bezeichnet. Eine weitere interessante Varietät der kenianischen Arabica nennt sich “Schottisches Labor”. Diese Sorte wurde in einer besonders trockenen Periode entwickelt. Schottische Bauern wählten nur die Kirschen aus, die das regenlose Wetter überlebt hatten und pflückten ihre Samen. Das “Schottische Labor” ist bei Kaffeebauern sehr beliebt, weil es hitzebeständig ist und keiner allzu aufwendigen Pflege bedarf.

Die besten Arabicas: Wie erkennt man sie?

Der beste Arabica-Kaffee ist eigentlich der, den man am liebsten mag. Bei der Auswahl sollte man seinem eigenen Geschmack folgen und sich von anderen Dingen nicht zu sehr beeinflussen lassen. Vielleicht finden Sie die leicht süßen brasilianischen Arabicas am köstlichsten und Sie werden dank ihres ausgeprägten würzigen Geschmacks ein Fan des kenianischen Kaffees. Dessen ungeachtet gibt es wesentliche grundsätzliche Qualitätsmerkmale, die man beachten sollte.

Naturbedingungen

Als Grundregel gilt das Folgende: Je höher die Lage des Kaffeeanbaus ist, desto ausgeprägtere Aromen entfalten sich. Ein weiterer Faktor, der die Qualität beeinflusst, ist der Boden. In einigen Ländern wie Brasilien oder Guatemala bietet der Boden die perfekten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kaffeeernte, da er durch den hohen Vulkangesteinsgehalt extrem fruchtbar ist. Letztlich spielt auch das Klima eine entscheidende Rolle. Die perfekte Temperatur liegt zwischen 17 und 24 Grad Celsius, sonst leidet die Kaffeepflanze und die Ernte fällt deutlich geringer aus.

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Pflege

Die Arabica-Pflanzen verlangen ständige Pflege. Die Kaffeebauern legen einen hohen Wert auf die Größe der Pflanzen – denn eine Arabica-Pflanze kann potenziell bis zu 10 Meter groß werden. Für eine gute Ernte sollen die Kaffeepflanzen allerdings 6 bis 8 Meter nicht überschreiten. Darüber hinaus müssen die Pflanzen vor Krankheiten und Parasiten geschützt werden, da kleinste Flecken auf den Blättern ein Zeichen von Vergiftungen sein können.

Röstung

Während der Röstgrad eine Frage des individuellen Geschmacks ist, ist das Datum der Röstung entscheidend. Die Kaffeebohnen bewahren ihr Aroma nach der Röstung für rund zwölf bis 24 Monate. Nicht jeder Hersteller gibt allerdings das Röstdatum an. Dann können Sie sich immer am Mindesthaltbarkeitsdatum der Bohnen orientieren. Je länger der Zeitraum bis zur angegebenen Mindesthaltbarkeit, desto mehr Aroma haben die Kaffeebohnen noch.

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Die Vielfalt der Aromen

Schließlich kommen wir zum spannendsten Thema – den Aromen. Je nach Herkunft unterscheiden sich Arabicas erheblich, auch wenn die Noten ähnlich zu sein scheinen. Die Schokoladen-Noten in Guatemala Arabicas sind beispielsweise anders als die Schokolade in Kenia. Um das Arabica-Aroma zu finden, welches ihnen am besten schmecken, müssen Sie einfach probieren. Um Ihnen die Auswahl etwas zu erleichtern, stellen wir die wichtigsten Eigenschaften der besten Arabica-Regionen vor.

Mittel- und Südamerika

Arabicas aus Mittel- und Südamerika zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Süße aus, die oft mit einer schokoladigen Note abgerundet wird. Diese Kaffees haben einen harmonischen und leicht bitteren Geschmack, die Säure ist spürbar, aber nicht intensiv.

Das Vorbild aller Arabicas, der brasilianische Arabica, wird unerwartet nicht im Hochland, sondern im Tiefland angebaut. Die Kaffeepflanzen wachsen hier auf Terra Roxa – einer Mischung aus Vulkangestein und Humuserde, so dass der Kaffee recht aroma-intensiv ist. Vor allem in Brasilien werden die Arabica-Kaffeebohnen durch trocknen verarbeitet und haben eine gewisse Dichte im Aroma. Der guatemaltekische Arabica-Kaffee besitzt häufig ein mildes und feines Aroma mit ausdrucksstarken blumigen Noten und einer leichten Rauchnote. Solch ein Aroma ist selten und wird daher von vielen Kaffeekennern sehr geschätzt. Das sonnige Costa Rica bietet wiederum eine große Vielfalt an Aromen. Deshalb nennen einige Kaffeeliebhaber diesen Kaffee den perfekten Kaffee für den modernen Geschmack.
Arabica Bohnen aus Afrika

Afrika

Die meisten afrikanischen Sorten haben einen höheren Säuregehalt als südamerikanische Arabicas. Klare Süße, Frucht- und Zitrusnoten sind hier häufiger präsent. Wenn Sie sich jedes Land genauer ansehen, werden Sie viele Besonderheiten bemerken. In Äthiopien gibt es zum Beispiel sehr komplexe Aromen, die sich bei einem Schluck allein kaum in Gänze schmecken lassen. Fans des äthiopischen Arabica erzählen bemerkenswerte Geschichten über zahlreiche Nuancen dieses Kaffees, die man auch nach Tausenden von Tassen entdecken kann.

Arabica aus Kenia bietet außergewöhnliche Aromen und es lohnt sich, sie mindestens einmal auszuprobieren. Solche Kombinationen wie Schokolade und eine gewisse Würze von Pfeffer, Nüssen und Melone, Stachelbeere und Zimt werden Sie vielleicht nirgendwo sonst finden.

Asien

Wenn wir von Arabica Kaffee aus Asien sprechen, meinen wir Arabica aus Indonesien bzw. Sumatra. Der Säuregehalt im asiatischen Arabica ist prinzipiell noch ein wenig ausgeprägter als bei anderen Arabica-Bohnen. Darüber hinaus sind die Arabica-Bohnen reich an holzigen und würzigen Noten, die man schon beim ersten Schluck schmecken kann. Eine weitere Besonderheit des indonesischen Arabica sind seine fruchtigen Nuancen, die die Kaffeepflanzen von Anfang an entwickeln. Oftmals werden um die Kaffeeplantagen Obstgärten angelegt, so dass die Kirschen die Aromen von Bäumen und Früchten aufnehmen.

Fazit

Wenn Sie auf der Suche nach Arabica-Kaffee sind, sollten Sie die folgenden Kriterien berücksichtigen:

  • Die natürlichen Bedingungen wie der Boden, das Klima, die Temperatur beeinflussen die Kaffee-Pflanzen.
  • Die Pflege ist sehr wichtig für die Qualität der Kaffeebohnen. Arabica erfordert ständige Aufmerksamkeit von den Kaffeebauern, sonst werden die Pflanzen zu groß und die Bohnen erlangen in der Folge nicht das gewünschte ausgeprägte Aroma.
  • Das Röstdatum beeinflusst das Aroma der Arabica ebenfalls sehr stark. Je länger die Röstung zurückliegt, desto mehr Aroma verlieren die Bohnen.
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