Caro Kaffee ist eine weit verbreitete Marke in Deutschland und wird von vielen Genießern noch immer hochgeschätzt. Dabei hat dieser Kaffee mit dem eigentlichen Kaffee kaum etwas gemein. Einzig der Geschmack erinnert noch an den klassischen Kaffee. Denn die Grundlage des Caro Kaffee ist nicht die herkömmliche Kaffeebohne, sondern Getreide. Roastmarket klärt über den Caro Kaffee auf.
Die Geschichte der Kaffee-Ersatzgetränke
Bereits in der Frühzeit der Geschichte wurde Getreidekaffee eingesetzt. In Europa kam der Kaffee vor allem durch Friedrich den Großen (1712 – 1786) zu seiner enormen Verbreitung, denn dieser verbot den teuren Bohnenkaffee für das normale Volk. Daher sucht das Volk einen Ersatz und fand ihn im Getreidekaffee. Eine ähnliche Situation wiederholte sich bei der Kontinentalsperre Napoleons zwischen 1806 und 1812. Auch hier griffen die Menschen zum Getreidekaffee, um die liebgewonnenen Rituale und Geschmäcker weiterhin beibehalten zu können. In Deutschland wurde der Getreidekaffee nach dem zweiten Weltkrieg wieder modern und in dieser Zeit in vielen Teilen Deutschlands als “Muckefuck” angeboten. Der Begriff “Muckefuck” kann nicht genauer eingegrenzt werden, es spricht allerdings viel dafür, dass es eine Eindeutschung des französischen “Mocca faux” (falscher Kaffee) sein könnte. Inwiefern sich der Getreidekaffee vom Malzkaffee bzw. Caro Kaffee unterscheidet, lesen Sie im nächsten Abschnitt.
Malzkaffee oder Getreidekaffee? Die Unterschiede
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Malzkaffee und Getreidekaffee. Während beim Getreidekaffee das Getreide wie Roggen oder vor allem Gerste gereinigt, getrocknet und anschließend geröstet wird, kommt beim Malzkaffee noch ein wichtiger Zwischenschritt hinzu, in welchem die Gerste in Wasser eingelegt wird und anfängt zu keimen. Hierbei entsteht Malzzucker, welcher durch das anschließende Trocknen und Rösten karamellisiert und den Malzkaffee süßer macht.
Muss der Kaffee löslich sein?
Getreide- oder Malzkaffee ist nicht immer löslich. Die Eigenschaft der Löslichkeit ist vor allem vom Caro Kaffee bekannt ist und hat diesem einen immensen Vorteil verschafft. Denn hierdurch kann der Caro Kaffee auch ohne Kaffeemaschine und Kaffeefilter nur durch heißes Wasser zubereitet werden. Dies macht den Caro Kaffee enorm flexibel und bietet einen großen Vorteil bei der Zubereitung des Getränks. Auch heute noch greifen viele Kunden sehr gerne zu der praktischen Lösung, insbesondere, wenn auf Reisen nicht immer auf eine herkömmliche Kaffeemaschine zurückgegriffen werden kann.
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Caro Kaffee selber machen – so geht’s
Warum immer auf fertige Lösungen zurückgreifen, wenn Sie den Getreide- und Malzkaffee auch selbst zubereiten können? Wir empfehlen in jedem Fall, hochwertige und frische Gerste für den ersten Versuch zu nutzen. Denn Gerste ist hat nicht nur ein schön mildes Aroma, sondern kann auch beim Bauern vor Ort in der Regel frisch bezogen werden.
Die Frische ist wichtig, denn für einen guten Malzkaffee muss die Gerste in aller Ruhe keimen dürfen. Bedecken Sie die Gerstenkörner mit Wasser und lassen Sie diese an einem warmen und ruhigen Ort stehen. Es wird nicht lange dauern, ehe die Körner sich öffnen und die ersten, zarten Triebe entstehen. Wie lange Sie diesen Prozess abwarten, sollten Sie selbst herausfinden. Die Dauer entscheidet über den Geschmack und die Süße des Caro Kaffee, welche Sie selbst deutlich beeinflussen können.
Anschließend wird die Gerste getrocknet und daraufhin geröstet. Für den Anfang können Sie den Röstvorgang auch in einer trockenen, beschichteten Pfanne durchführen. Für ein optimales Ergebnis wäre eine kleine Röstmaschine jedoch von Vorteil. Achten Sie darauf, dass die Gerstenkörner von allen Seiten gleichmäßig rösten und eine attraktive Farbe annehmen. Verbrannte Körner sollten Sie entfernen. Wenn die Gerste goldbraun geröstet ist, können Sie diese abkühlen lassen und anschließend mahlen. Je feiner das Endprodukt, umso mehr Aroma kann der Malzkaffee entwickeln. Im letzten Schritt gießen Sie dann das fein gemahlene Pulver durch einen handelsüblichen Filter auf und können Ihren eigenen Malzkaffee genießen.
Zubereitungstipps für den Caro Kaffee
Die Süße des Caro Kaffee ist nicht immer von Nachteil. Probieren Sie im Sommer einmal eisgekühlten Caro-Kaffee mit ein wenig Eis. Der Muckefuck harmoniert vor allem mit süßeren Sorten wie Schokolade und Vanille besonders gut und sorgt für eine angenehme Abkühlung. Da kein Koffein enthalten ist, können Sie einen solchen Eiskaffee auch am späten Abend genießen, ohne sich Sorgen um den eigenen Schlaf machen zu müssen.
Fazit:
Wir fassen noch einmal zusammen: Caro Kaffee ist:
- schnell zubereitet und angenehm im Geschmack.
- ist besonders praktisch auf Reisen, da lediglich heißes Wasser benötigt wird.
- ist koffeinfrei.
Darüber hinaus kann mit ein wenig Aufwand ein angenehmer Malzkaffee auch in Eigenproduktion hergestellt werden. Freunde und Bekannte werden Augen machen, wenn eine Eigenkreation angeboten wird.
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