Was für A eine leckere Erfrischung ist, definiert B als einen fruchtigen Tee mit viel Koffein und für C ist es ein spritziger Koffein-Kick. Die Rede ist vom neuen Trendgetränk Cascara.
Eigentlich ist Cascara kein neues Getränk, dafür wird es in den Kaffee-Anbauländern schon viel zu lange getrunken. Man könnte es eher als neuen Modetrunk bezeichnen, der die deutsche Szenewelt derzeit etwas aufmischt.
Was genau ist Cascara?
Übersetzt heißt Cáscara ganz einfach “Schale”. Und Cascara ist auch nur Schale. Getrocknete Schale. Es ist das getrocknete Fruchtfleisch der Kaffeekirsche. Und genau wie die Kaffeebohne, ist auch das Fruchtfleisch koffeinhaltig. Es wird getrocknet und als Teeaufguss getrunken.
Knallgelb und feuerrot leuchten die Früchte durch den dichten Blätterstand des Kaffeestrauchs. Wenn die Kaffeefrüchte diese Farben tragen, dann sind sie reif zur Ernte. Es dauert ungefähr elf Monate, bis aus der weißen Blüte diese bunte Kaffeekirsche heranwächst. Ihren Namen verdankt sie diesem leuchtenden Rot, das sich von einem hellen grün, über gelb und erst kurz vor der Reife zu einem knalligen kirschrot wandelt. Erst dann kann daraus ein aromatischer Kaffeekirschentee entstehen.
Wie setzt sich die Kaffeekirsche zusammen?
Eingebettet im Inneren der Kaffeekirsche, liegen zwei grüne Kaffeebohnen, geschützt durch ein dünnes Silberhäutchen. Über diesem Silberhäutchen ist die Pergamenthaut angebracht, die wiederum mit einem Fruchtschleim, der Mucilage, ummantelt ist. Und erst nach diesen schützenden Lagen werden die zwei Kaffeebohnen vom eigentlichen Fruchtfleisch der Kaffeekirsche umschlungen. Dieses Fruchtfleisch nennt man auch Pulpe. Alles zusammen wird von der bunten Außenschale umhüllt.
Die Aufbereitung der Kaffeekirsche
Sobald die Kaffeekirsche geerntet ist, beginnt auch sehr schnell die Weiterverarbeitung dieser Frucht. In der Fachsprache nennt man dies “Aufbereitung”. Nach der Ernte gibt es zwei Aufbereitungsverfahren. Das nasse und das trockene Verfahren. Beim nassen Verfahren wird das Fruchtfleisch sofort von der Kaffeebohne getrennt. Beim trockenen Verfahren wird die ganze Frucht erst drei bis fünf Wochen an der Sonne getrocknet.
Für einen wohlschmeckenden Trunk ist es perfekt, wenn das Fruchtfleisch mitsamt der Bohne in der Sonne langsam trocknen kann. Erst danach werden Bohne und Fruchtfleisch voneinander getrennt. Beim Kauf von Cascara sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass nur Pulpe von Kaffeesträuchern verarbeitet wird, die aus ökologischem Anbau stammen. Wurden die Kaffeesträucher dagegen mit Pestiziden behandelt, kann von einer angenehmen Erfrischung sicher nicht mehr geredet werden.
Lieblingskaffees unserer Kunden
Wer hat Cascara entdeckt?
Der Kaffeekirschentee wird schon lange vor der gerösteten Bohne getrunken. Im Jemen zum Beispiel trinkt man schon seit Jahrhunderten Quishar. Ein typischer Teeaufguss aus Cascara, Zimt, Kardamom sowie Zucker, Milch und Ingwer. Auch in Mittelamerika wird Cascara schon viele Jahre als Tee zubereitet und mit Ingwer gewürzt und Honig gesüßt. Da sich dort viele Menschen die Kaffeebohnen für ein Getränk nicht leisten konnten, galt Cascara für sie als “the poor man’s coffee”.
Wie schmeckt dieser süß-herbe Aufguss?
Cascara ist kein kaffeeähnliches Getränk. Es kommt eher einem Aufguss wie Tee gleich. Seine Farbe ist eher hell und sein Geschmack erinnert an einen Früchtetee, mit feinen Geschmacksnuancen von Orange und Honig. Von sanft süß bis fruchtig herb finden sich sämtliche Aromen. Nicht jeder Cascara schmeckt gleich, so wie auch nicht jeder Kaffee gleich schmeckt. Es kommt immer auf die Kaffeesorte und das Anbaugebiet an, sie geben dem Fruchtfleisch seine eigene Note.
Das Interessante an Cascara ist sein Koffein. Das im Fruchtfleisch enthaltene Koffein, dient der Kaffeebohne als Schutz vor Insekten. Wie viel Koffein davon allerdings noch in einer Tasse Cascara enthalten ist, darüber scheiden sich die Geister.
So wird Cascara getrunken
Der Kaffeekirschentee kann sowohl kalt als auch warm getrunken werden.
Für die warme Variante benötigt man:
5 Esslöffel getrocknetes Kaffeekirschen-Fruchtfleisch und gießt es mit 1 Liter Wasser, nur 95 °C heiß, auf. Die Brühzeit beträgt ungefähr 5 Minuten.
Je länger der Tee zieht, umso intensiver wird sein Geschmack. Die Schalen setzen sich in der Kanne ab, müssen allerdings nicht dekantiert werden.
Die kalte Variante:
Wer Cascara als Erfrischungsgetränk trinken möchte, kocht den Kaffeekirschentee wie angegeben und stellt ihn für eine Nacht in den Kühlschrank.
Danach lässt sich dieses kalte Getränk noch mit Zitronenscheiben und Eiswürfel abrunden.
Dieser aromatische Kirschkerntee kann natürlich noch mit weiteren Gewürzen abgewandelt werden. So werden dem kalten Getränk im Sommer gerne verschiedene Säfte oder Zitronenlimonade beigemischt. Und in der kalten Jahreszeit kann er wie im Jemen mit Zimt, Ingwer und Honig gewürzt werden und bekommt damit einen winterlichen Wohlfühlcharakter.
Fazit
Cascara ist ein leckeres koffeinhaltiges Teegetränk, das sowohl heiß, als auch kalt getrunken werden kann.
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Ein Kommentar
Am Ende schreibst du Kirschkerntee. Ich nehme an das war ein Verschreiben.
sonst infirmativ. So sollte auch gute Werbung sein.