Kühl, erfrischend und unverkennbar aromatisch – so schmecken die Sommerhits der Teeliebhaber. “Cold Brew”-Tees erobern hierzulande die Kühlschränke echter Teekenner, wo sie süße Eistees und Limonaden auf die hinteren Plätze verweisen. Kein Wunder, denn an den samtigen Geschmack dieser aromatischen Durstlöscher kommt kaum ein zweites Sommergetränk heran. Dabei ist seine Herstellung denkbar einfach – wir zeigen Ihnen, wie diese aussieht.
Was Cold Brew vom Eistee unterscheidet
Eistee ist aufgebrühter Tee, der nachträglich im Kühlschrank heruntergekühlt wird. Cold-Brew-Tee hingegen basiert auf kaltem Wasser und vielen Stunden Einwirkzeit, um die aromatischen Inhaltsstoffe aus den Teeblättern herauszulösen.
In heißen Speisen treten Aromastoffe schneller und stärker hervor, weswegen wir eine frisch gebrühte Tasse Tee schon über seinen Duft aus dem Nebenzimmer wahrnehmen. Einmal abgekühlt tritt dagegen der Geschmack stärker als das Aroma hervor. Wir nehmen dann das Tannin, mit seinem charakteristisch herbem Geschmack, prominenter wahr. Das geht so weit, dass Hersteller vieler Eistees Zucker und Zitronensäure als Gegenmittel einsetzen.
Der Cold Brew Tee verzichtet auf solche Tricks. Beim kalten Zubereitungsverfahren lösen sich deutlich weniger Tannin und Koffein, wodurch er im Vergleich zum Eistee sanfter und aromatischer schmeckt. Ohne das pelzig schmeckende Tannin und den süßen Zuckergeschmack ist er ein erfrischender Durstlöscher an heißen Sommertagen.
Sanfte Aromen statt mächtiger Süße
Polyphenole heißen die Aromastoffe im Tee, von denen es eine ganze Menge im Cold Brew gibt. Wer einen herkömmlich gebrühten Tee abkühlen lässt, bekommt einen kalten, abgestandenen Tee, bei dem die meisten Polyphenole “verduftet” sind. Die lange Zeit des Cold-Brew-Verfahrens gibt viel mehr Aromastoffen die Möglichkeit, um in das Teewasser überzutreten. Das kalte Wasser hilft zudem, diese Polyphenole in der Kanne zu halten.
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Das Resultat ist ein Tee, der mit einer ungeahnt großen Aromenvielfalt glänzt und dank eines geringen Tanningehaltes natürlich süß und samtig schmeckt. Dabei behält jede Teesorte sein ganz eigenes Aromaprofil. Es lohnt sich also, hin und wieder eine geschmackliche Reise über die Grenzen bekannter Teesorten hinaus zu unternehmen.
Welche Teesorten eignen sich für den Cold Brew
Grüner, Schwarzer, Oolong oder Weißer Tee haben einen großen Vorteil. Diese Teesorten werden bereits bei der Herstellung erhitzt, wodurch mögliche Keime und Bakterien abgetötet werden. Das Erhitzen ist ein wichtiger Schritt, der bei Aufgussgetränken wie Kräuter-, Rooibos- oder Früchtetee fehlt. Letztere werden roh geerntet und verarbeitet. Keime können dabei überleben, weswegen sich solche Teesorten weniger gut für einen Cold-Brew-Tee eignen.
Eine Alternative zum Cold Brew aus Teeblättern bietet der als Mugi-Cha bekannte Gerstentee. Im heimischen Handel ist er fertig zubereitet als Gerstenwasser zu finden. Das Rösten der Gerstenkörner tötet nicht nur ungewollte Bakterien ab, es zaubert auch ein süßlich herbes Aroma hervor. Abgeschmeckt mit Fruchtsäften oder Honig steckt der Gerstentee voller Mineralstoffe und Vitamine.
In den schier unendlichen Teesorten findet jeder Teetrinker eine Geschmacksrichtung, die ihm oder ihr zusagt. So schmeckt ein weißer Darjeeling cremig delikat mit lieblichem Aroma. Ein Oolong hingegen besticht mit blumigem Geschmack und feiner Honignote. Alle charakteristischen Aromanoten nehmen Cold-Brew-Trinker stärker wahr, als in herkömmlich zubereiteten Tees. Eine Erfahrung, die es lohnt, selbst zu erleben.
Zum Cold Brew Tee in drei einfachen Schritten
Teetrinker, welche die aufwendige Herstellung von Eistee scheuen, dürfen sich über die Genügsamkeit der Cold-Brew-Tees freuen. Die Kriterien, die den Geschmack der frischen Durstlöscher beeinflussen, liegen allein in Menge und Auswahl der Teeblätter. Wer die Verhältnisse genau einhält und auf Qualität achtet, erhält mit jeder Zubereitung ein wohlschmeckendes, aromatisches Ergebnis.
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Teesorte auswählen
Gut geeignet ist Weißer Tee, der im kalten Zustand mit lieblichem Duft und cremiger Note begeistert. Grüne Tees bringen frische Noten in die Mischung, die an Sommerwiesen erinnern. Sie harmonieren später perfekt mit einem Spritzer Zitrone. Schwarzer Tee ist dagegen wenig erfrischend und wohl eher etwas für spezielle Teetrinker mit Vorliebe für dumpfe Geschmacksrichtungen. Seine goldene Fruchtigkeit geht im Cold-Brew-Verfahren verloren.
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Teemenge abwiegen
Lose Teeblätter sind die beste Wahl. Die Menge der Teeblätter hat den größten Einfluss auf den späteren Geschmack. Zu wenig und der Cold Brew schmeckt blass und wässrig. Zu viel und der Tee beginnt, bitter zu schmecken. Ein guter Wert für den Start sind 12 Gramm Teeblätter auf 1 Liter Wasser. Experimentieren für den eigenen Geschmack ist hier ausdrücklich erwünscht, da die richtige Menge von der jeweiligen Teesorte abhängt.
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Aufgießen und kalt stellen
Jetzt noch Teeblätter und Wasser verrühren und für mindestens 8 Stunden in den Kühlschrank stellen. Cold-Brew-Tees sind sehr genügsam. Eine Überextraktion ist nahezu unmöglich, da der Tee selbst nach 24 Stunden Einwirkzeit wundervoll aromatisch schmeckt.
Frischevariationen zum Präsentieren
Cold-Brew-Tees sind durstlöschende Erfrischungsgetränke, die sich mit ein paar einfachen Tricks optisch aufwerten lassen. Die geeignete Wahl der Sommerdekoration verändert zudem den Charakter der kühlen Tees. Das bringt Abwechslung und Freude ins Trinken, die nicht nur Kindern gefällt.
Hervorragend passen Zitronenscheiben oder frische Minze zu den Cold-Brew-Tees; sie sorgen für zusätzliche Aromen und dekorieren zugleich. Etwas dezenter aber ebenso dekorativ verleihen das strahlende Grün der Zitronenmelisse und das zarte Pink von Rosenblättern dem Getränk eine ansehnliche und duftende Note. In Glaskaraffen und durchsichtige Sportflaschen dürfen Sie gerne auch frisches Obst zur Geltung bringen. Das Rot von saftigen Erdbeeren, Himbeeren oder Preiselbeeren erfreut ebenso, wie eine leuchtend gelbe Pfirsich- oder Aprikosenspalte. Probieren Sie hier ruhig ihr Lieblingsobst aus, dem Geschmack sind keine Grenzen gesetzt.
Fazit
- Cold Brew Tees sind erfrischender und durstlöschender als Eistees oder Fruchtsäfte.
- Grüner, Weißer oder Gerstentee schmecken lebendiger, als Varianten aus Schwarzem Tee.
- Die Menge der Teeblätter ist entscheidend, die Aufgusszeit weniger.