Es gibt viele Gründe, sich für eine bestimmte Sorte Kaffee zu entscheiden, darunter fällt beispielweise ein fairer und ökologischer Anbau des Kaffees. Verbunden mit dem Bemühen, eine von Aussterben bedrohte Art zu erhalten, ergeben sich neue Anreize, eine Kaffeesorte zu konsumieren. Diese Eigenschaften verkörpert das Orang-Utan Kaffeeprojekt, welches auf der Insel Sumatra im Gayo Hochland von Central Aceh angesiedelt ist und von verschiedenen Röstereien unterstützt wird.
Im Einklang mit der Schöpfung
Auf Sumatra bauen mächtige Firmen Kaffee an, die ihr Geschäft mit Tropenholz und Plantagen betreiben. Sie sorgen dafür, dass der Regenwald fortlaufend verschwindet und bedrohen damit den natürlichen Lebensraum des Orang-Utans. Nur noch 6.500 Exemplare diese Menschenaffen leben auf Sumatra in freier Wildbahn. Den schnellen Schwund des tropischen Regenwaldes aufzuhalten und dabei die vom Aussterben bedrohten Orang-Utans zu schützen, ist das Ziel des Orang-Utan Kaffeeprojektes. Der Unterstützerkreis ist dabei groß, finanziell wird das Projekt u.a. von der indonesischen Regierung, der Deutschen Zoologischen Gesellschaft und der Schweizer Stiftung PanEco unterstützt; sie alle tragen das Orang-Utan-Schutzprogramm SOCP (Sumatran Orangutan Conversation Program).
Die Orang-Utan Regenwald GmbH strebt hierbei einen wirtschaftlichen Prozess an, der folgende Vorhaben miteinander verbindet: Die Rettung des tropischen Regenwaldes und die Schaffung einer Existenzgrundlage für die dort lebenden Menschen. Die GmbH verpflichtet sich zu ganzheitlicher Nachhaltigkeit sowie Ressourcen- und Klimaschutz mit dem Ziel, die Biodiversität zu erhalten. Die Kleinbauern in Sumatra akzeptieren hierfür strenge Richtlinien, die denen des Schweizer Biolandbaus entsprechen. Überschüsse aus dem Kaffeeanbau fließen teilweise zurück in Bio-Zertifizierung und in die Schulungen für die Kleinbauern in Sachen Bio-Landbau und Kaffee-Kompetenz. Außerdem dient das Geld dem Aufbau der Infrastruktur.
Konkret fließt für jedes Kilogramm Kaffee eine Prämie von 0,50 € an die Anbauer als Lohn für ihre Arbeit nach ökologischen Gesichtspunkten und für ihren Beitrag zum Erhalt des Regenwalds. Ebenfalls 0,50 € pro Kilogramm exportierten Rohkaffees gehen an die Stiftung PanEco. Sie dient der Unterstützung für das Orang-Utan Schutzprogramm SOCP auf Sumatra.
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Viele Unterstützer für das Orang-Utan Kaffeeprojekt
Das PanEco Projekt widmet sich nachhaltiger Entwicklung und interkulturellem Austausch. 1996 in der Schweiz als Nonprofit-Organisation gegründet, reichen die Wurzeln bis in die 1970er Jahre. Damals brach die Schweizer Biologin Regina Frey nach Sumatra auf und wilderte illegal in Gefangenschaft geratene Orang-Utan-Affen wieder aus. Röstereien, die das Orang Utan Kaffee Projekt mit dem Verkauf ihrer Kaffees unterstützen, finden Sie auch bei uns im roastmarket-Shop. Mit dabei ist zum Beispiel die Berliner Rösterei 19grams (Orang Utan Sumatra Espresso) und die Hamburger Speicherstadt Kaffeerösterei (Oran Utan Espresso & Kaffee).
Wichtige Unterstützer von PanEco sind inzwischen der aus Hamburg stammende Kaffeespezialist Thimo Drews, der Schweizer Holger Welz von dem Mailänder Unternehmen Dalla Corte, das Espresso-Halbautomaten herstellt. Der Schweizer Unternehmer Daniel Hausammann fördert das Projekt in finanzieller Hinsicht. Sie alle kümmern sich um das um das weltweit größte, zusammenhängende Anbaugebiet für Arabica-Kaffee. Dieses befindet sich am idyllisch gelegenen Dorf Wih Bersih, welches von zahlreichen Kaffeeplantagen mit intaktem Regenwald umgeben ist. 70 Goya-Familien betreiben hier Anbauflächen von insgesamt 70.000 Hektar. Der Verzicht auf Agrochemie, Rodung des Regenwaldes und Vergrößerung der Anbaufläche sind tragende Säulen der Bewirtschaftung des Orang-Utan Kaffeeprojekt.
Lange Geschichte des Kaffeeanbaus in Sumatra
Der Anbau von Kaffee hat in Sumatra eine lange Geschichte. Die indigenen Goya besaßen zwar Erfahrung in herkömmlicher Landwirtschaft, doch erst mit der Ansiedlung von Bauern aus Java kam der Kaffeeanbau in diese Region. Auf Monokulturen wurde von Anfang an verzichtet, stattdessen entstanden um die Wohnungen herum Hausgärten von einem bis 1,5 Hektar Größe als Mischkulturen mit Schattenbäumen.
Die Anbaugebiete des Kaffees in Sumatra liegen in einer Höhe von 900 bis 2000 Meter an steilen Berghängen mit vulkanischem Ursprung, was ideal für den Arabica-Anbau ist. Regelmäßige, reichliche Niederschläge bieten weitere günstige Anbaubedingungen im immergrünen Regenwald. Über das mehrere LKW-Stunden entfernte Zentrum Medan / Bealawan wird der Kaffee verschifft oder geht in den Vertrieb innerhalb Indonesiens.
Orang-Utan Coffee Tour
Ein bis zweimal jährlich besteht die Möglichkeit, das Kaffeeanbau-Projekt zum Erhalt von Orang-Utans mit den eigenen Sinnen zu erfahren. Interessierte können hierbei eine Coffee Tour begleiten. Die Gäste testen während der Tour den frisch gerösteten und gebrühten Kaffee aus den Händen der Profis. Sie kommen zudem mit den Partnern vor Ort ins Gespräch und der Blick auf die Kaffeegärten in der einmaligen Natur von Sumatra bleibt unvergesslich.
Doch niemand muss für den Genuss von Orang-Utan Kaffee nach Sumatra fahren. In Deutschland, der Schweiz und vielen weiteren Ländern gehört der Kaffee aus dem Goya-Hochland zum Angebot von Cafés und des Handels und lässt sich auch privat unproblematisch erwerben.
Fazit: Ehrgeiziges Kaffeeprojekt mit vielen Pluspunkten
Das Orang-Utan Kaffeeprojekt steht für:
- hochwertigen Arabica Kaffee.
- nachhaltige, biologische Anbaumethoden.
- faire Handelsbeziehungen.
- Klimaschutz durch Tropenwald-Erhalt.
- Arterhaltung für den Orang-Utan.
Fotos von oben nach unten: © Sham619/shutterstock.com, © Orang Utan Regenwald GmbH/orangutan.coffee, © Eric Gevaert/shutterstock.com, © PANDECH/shutterstock.com