Wein-Kenner wissen, dass vom Anbau über die Verarbeitung und Veredelung eines Weins eine Vielzahl von Faktoren entscheidend sein können. Ein ganz grundlegender Faktor sind die Rebsorten. Sie entscheiden nicht nur darüber, ob es sich um blanc oder noir, Rotweine oder Weißweine handelt. Jede Rebsorte sorgt für ein eigenes und einzigartiges Geschmacksspektrum.

Der Weinbau reicht bis in die Römerzeit zurück

Wein wird seit langer Zeit auf der Welt angebaut. Schon die Alten Römer legten die Grundlage dafür. Bestimmte Sorten wurden lange gehegt und gepflegt, andere durch die Kreuzung bestimmter Pflanzen kultiviert. Über die Jahrhunderte entstanden so eine Reihe von Sorten, die heute weltberühmt sind. Damit die Traube ein volles Fruchtspektrum entwickeln kann, braucht sie bestimmte Rahmenbedingungen. Wenn guter Boden, passendes Klima und optimale Pflege zusammenkommen, gibt es dafür ein Fachwort. Man spricht dann von einem guten Terroir. Terroir leitet sich von terra her, dem lateinischen Wort für “Erde”. Im Weinbau bedeutet gutes Terroir dass sich ein bestimmtes Stückchen Erde in jeder Hinsicht gut für den Anbau eignet. Erfahrene Weinbauern und Winzer entwickeln mit viel Aufwand, kenntnisreicher Verarbeitung und guter Lagerung ein reichhaltiges Geschmacksspektrum.

Wie viele Rebsorten gibt es?Weinbau

Es gibt so viele Rebsorten, dass kaum jemand alle überblicken kann. Unter Wissenschaftlern geht man von gut 10 000 Sorten aus. Von diesen sind etwa 2500 zur Produktion offiziell zugelassen. Ein Großteil dieser Menge spielt aber wiederum nur eine geringe Rolle, denn sie werden nur in bestimmten Regionen angebaut. Gerade einmal 50 Sorten sind dann für den Weinmarkt auf der ganzen Welt wirklich relevant. Diese haben einen Namen, den man weit über ihre Herkunftsregion hinaus kennt.

In Deutschland werden knapp 140 Rebsorten angebaut, 100 davon liefern Weißwein. Darunter ist auch der Deutsche Riesling, der in der ganzen Welt geschätzt wird. Der Weinbau aus Deutschland ist zu einem größeren Teil weiß, was auch mit dem Klima zusammenhängt. Zwar lassen sich einige rote Rebsorten auch hier anbauen, rote Weine benötigen jedoch meist mehr Sonne. Die meisten dieser Sorten werden daher in südlicheren Ländern angebaut. Die am häufigsten in Deutschland angebauten Weine sind der Riesling, der Müller-Thurgau sowie der Spätburgunder. Auf dem dritten Platz findet sich also auch ein wichtiger Rotwein, der in Deutschland gut gedeiht.

Was sind die bekanntesten Rebsorten?

Die Liste der 2017 und 2018 auf der Welt am meisten angebauten Rebsorten liest sich wie ein Who-is-who. Unter ihnen finden sich viele Namen, die sich auch in den Weinregalen der meisten Supermarktketten finden. So zum Beispiel der Chardonnay oder der Merlot. Aber auch besondere Geheimtipps und Weine, die gerne zur Herstellung von Cuvées verwendet werden, sind darunter zu finden. Bei einem Cuvée handelt es sich um einen Wein, der aus der Ernte verschiedener Rebsorten hergestellt wird.

1. Cabernet Sauvignon
Der Cabernet Sauvignon ist der weltweit mit Abstand am meisten angebaute Wein. Die Pflanze ist ursprünglich aus einer Kreuzung von Cabernet Franc und Sauvignon Blanc entstanden. Er wird heute in Frankreich, der Schweiz aber auch in Lateinamerika, den USA und vielen anderen Ländern angebaut. Der Wein, der aus dieser Ernte hergestellt wird, ist nicht blanc, sondern Rotwein. Er hat einen starken Fruchtcharakter mit einem besonders vollen Körper.

2. Merlot
Auf Platz zwei folgt der Merlo, ein Rotwein. Der Merlot ist eine Kreuzung aus Cabernet Franc und Magdeleine Noire entstanden. Der Wein kommt aus Frankreich, wird heute jedoch in der ganzen Welt angebaut. Er bietet einen sanften und weichen Geschmack. Gerade für Novizen der Weinkultur bietet das einen guten Einstieg.

3. Airén
Diesen Namen kennt nicht jeder. Das hängt damit zusammen, dass diese Sorte auch andere Namen hat. Manchega, Aidé, Lairén und Valdepeñas zum Beispiel. Der Wein wird vor allem in Spanien angebaut und leichte Weine daraus produziert.

Rebsorten

4. Tempranillo
Der Tempranillo ist die kulinarische Visitenkarte Spaniens. Er wird zwar vor allem in Spanien angebaut, aber auch in Portugal findet man ihn. Ein volles Fruchtspektrum vereint er mit einer ganz bestimmten würzigen Note. Der Rotwein wird von vielen Freunden der spanischen Weinkultur geschätzt.

5. Chardonnay
Chardonnay kennt und mag man auf der ganzen Welt.Und: Chardonnay wird nicht nur fast überall getrunken, der Wein lässt sich auch fast überall anbauen. Im Vergleich zeigt sich die Rebsorte nicht sonderlich anspruchsvoll beim Anbau. Beim Trinken bietet der Weißwein einen frischen, aber fruchtig unkomplizierten Genuss.

6. Syrah oder Shiraz
Syrah kommt aus dem französischen Rhonetal. Unter dem englischen Namen Shiraz wird die Sorte auch in Australien und Südafrika angebaut. Das Geschmacksspektrum vereint dunkle Fruchtaromen mit kräftigem Weingenuss. Nicht selten haben diese Rotweine auch einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt.

7. Grenache
Der Grenache ist nach dem Tempranillo die zweitbeliebteste Sorte aus Spanien. Sie bietet einen kräftigen roten Fruchtgenuss.

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8. Trebbiano
Auf Platz acht folgt der Trebbiano. Er wird in Italien, Frankreich und Australien angebaut. In Australien kennt man ihn auch unter dem Namen White Shiraz. Die Rebsorte liefert eine besonders ertragsreiche Ernte mit einem bestimmten Säuregehalt und ist bei der Herstellung von Cuvées beliebt.

9. Pinot Noir

Der Pinot Noir lässt sich nicht überall anbauen. In Deutschland wird er allerdings angebaut, hier kennt man ihn als Spätburgunder oder Blauburgunder. Pinot Nero ist ein weiterer Name dieses Rotweins. Er bürgt für Qualität und wird nicht ohne Grund auch bei der Herstellung von Champagner verwendet.

10. Sangiovese
Der Sangiovese, ein Rotwein, kommt aus Italien, wird aber auch in anderen Ländern angebaut. Unter anderem werden der berühmte Chianti, der Tignanello und der Brunello aus dieser Sorte hergestellt.

Zur Unterscheidung von Rebsorten und Weinsorten

Aus vielen Rebsorten lassen sich verschiedene Weinsorten herstellen. Die jeweilige Verarbeitung spielt dabei eine Rolle. Die Rebsorten legen jedoch immer bestimmte geschmackliche Rahmenbedingungen fest. Weiße Weinproduktion wird grundsätzlich aus weißen und roten Trauben hergestellt. Rotwein dagegen wird in der Regel nur aus roten Trauben gewonnen. Manche Sorten sind für Weine in blanc bekannt, aus anderen werden nur rote Weine hergestellt. Während es bespielsweise den Pinot sowohl in blanc wie auch in noir gibt, kann man bei einem Merlot sicher sein, dass es sich um einen roten Wein handelt.

Welche Besonderheiten haben die Rebsorten?

Manche Pflanzen benötigen besondere Voraussetzungen. Winzer achten bei der Suche nach passenden Rebsorten für die eigene Rebfläche gut auf diese Bedingungen. Dazu kann ein spezieller Boden gehören, in dem sich beispielsweise Kalk oder Kies finden muss. Diese Bedingungen können beispielsweise für eine spezielle mineralische Note beim Wein sorgen. Dem Geschmackskörper bestimmter Weißweine wird so eine knackige und frische Note gegeben. Der Sauvignon blanc ist ein solches Beispiel. Aber auch ein bestimmtes Klima wird von den Pflanzen benötigt. Es sorgt für eine bestimmte Reifezeit, in der die Trauben ihren ganz eigenen Geschmack entwickeln. Nicht ohne Grund wird beispielsweise auch der Riesling nur in bestimmten Regionen angebaut.

Aus gutem Grund wird bei einem guten Essen deshalb der Wein auch gerne auf Basis dieser Sorten ausgewählt. Anhand der Rebsorte lässt sich sagen, ob ein Wein eher frisch und leicht schmeckt, einen schweren Körper mit vielen Fruchtaromen entwickeln wird oder durch eine bestimmte würzige Note überzeugt. Mit den Verarbeitungsverfahren unterstreichen die Winzer diese eigene Note der Sorten auf individuelle Weise. So entstehen besondere Geschmacksereignisse.

Wie erkennt man Rebsorten?

Auf den Anbauflächen können Kenner die Sorten anhand der Blätter und der Farbe der Trauben einordnen. Den meisten Menschen liegt der Wein jedoch fertig verarbeitet vor. Hier lassen sich Rebsorten anhand der Farbe des Weins erkennen. Sie unterscheiden sich nicht nur in Rot und Weiß oder Rosé. Verschiedene Sorten haben unterschiedlich dunkle oder helle Farbnoten. Wer die Farbe einer Rebsorte kennt, kann diese in der Regel auch wiedererkennen. Wenn Sie sich etwas Zeit nehmen, können Sie sich aber auch online über die Unterschiede informieren.

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