Ein espressoschlürfender Gorilla in Frack und mit Zylinder? Wie bitte, das gibt es nicht? Gibt es doch, und zwar bei der Kaffeerösterei A. Joerges, wo sich schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts alles um die braune Bohne dreht. Diese Traditionsrösterei ist über den Status “Geheimtipp” lange hinausgewachsen. Grund genug, ihre Produkte einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Für den Gorilla Kaffee Test standen daher einige der beliebtesten Sorten auf dem Prüfstand. Ob nicht auch für Sie ein passender Affe dabei ist, das erfahren Sie hier bei uns im Magazin.
Kaffeerösterei A. Joerges und der Gorilla im Frack
Seit 150 Jahren nun widmet man sich in der Kaffeerösterei A. Joerges, zunächst in Giessen und später für viele Jahrzehnte in Frankfurt, der Röstung von Kaffee. In der hessischen Region atmet man ganz offensichtlich Kaffee, darüber dürfte angesichts solch langer Tradition keinerlei Zweifel mehr bestehen.
Bis zum Jahre 2004 bestand das Kerngeschäft der besagten Kaffeerösterei Joerges darin, für andere, fremde Marken zu rösten und in erster Linie im Auftrag anderer zu produzieren. Dann jedoch entschlossen sich die Brüder Hühsam, die den Betrieb bereits seit 1982 führen, mit ihren über die Jahre gewonnenen Erfahrungen den nächsten Schritt zu wagen und noch einmal einen neuen Weg einzuschlagen. Sie gründeten ihre eigene Marke. Die Geburtsstunde von Gorilla Kaffee.
Denn seither dreht sich in der Kaffeerösterei alles um den charakteristischen Affen im Smoking. Innerhalb der vergangenen 14 Jahre hat sich aus dem Projekt nicht nur eine der bekanntesten deutschen Privatröstereien entwickelt, sondern auch eine der beliebtesten Marken, die sich vieler begeisterter Anhänger erfreut. Das ambitionierte Ziel der Röster: Zu beweisen, dass man italienisches Flair auch in einer deutschen Rösterei erzeugen kann und das mit Sorten, die zu großen Teilen besonders für Vollautomaten und Siebträgermaschinen geeignet sein sollen. Der deutschland- und inzwischen sogar europaweit reichende Erfolg scheint den Röstern recht zu geben.
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Ebenfalls nicht unwesentlich für den Erfolg dürfte das gelungene Äußere sein. Das Auge isst bekanntlich mit…oder trinkt in dem Falle. Das schicke und ungewöhnliche Design mit dem einprägsamen Gorilla im Fokus dürfte jedenfalls den meisten in Erinnerung bleiben und zur Bekanntheit der Marke beigetragen haben. Diese Entwicklung dürfte auch einer der wesentlichen Gründe für die jüngste Expansion und den damit verbundenen Standortwechsel nach Obertshausen im Jahre 2012 gewesen sein, von wo aus die Gorillas inzwischen ihre Reisen antreten.
Es werden immer mehr Gorillas
Das große Interesse an diversen Sorten mit dem Affen ist für uns Anlass genug, die breiter werdende Produktpalette der Privatrösterei einmal genauer zu betrachten. Was also gibt das Gorilla-Angebot inzwischen her? Der Gorilla Kaffee Test zeigt, dass sich im Sortiment sechs ganz “klassische” Röstungen befinden. Angefangen bei der vielleicht bekanntesten und zugleich auch einer der beliebtesten Sorten der Rösterei, dem Espresso Gorilla Superbar Crema. Ein kräftiger Espresso nach italienischem Vorbild, mittel bis dunkel geröstet und einem nussigen Aroma. Wem das zu intensiv ist, dem bietet der Espresso Delicato eine Alternative, die etwas weniger kräftig geröstet ist. Demgegenüber soll der Espresso Gorilla Bar Crema all jenen eine Freude machen, für die es gar nicht intensiv genug sein kann. Höhere Anteile an Robustas und eine noch dunklere Röstung sprechen eine eindeutige Sprache, worauf man mit der Röstung abzielt.
Neben diesen typischen Espressi gibt es u.a. eine Kaffeehaus-Mischung, mit der klar auf “den deutschen Geschmack” ausgerichtet sein möchte. Eine mildere und sanftere Röstung, die ideal für Schümli und Cafe Creme sein soll.
Zuletzt wurde das Sortiment zudem um mehr und mehr ungewöhnliche Sorten erweitert, die einen stärkeren Bezug zur Herkunft der Bohnen aufweisen. Darauf lassen allein die Namen der Röstungen schließen (z.B. Gorilla Kenia oder Gorilla Äthiopia). Spannend ist an den neueren Produkten, dass mit diesen wieder mal ein neuer Weg eingeschlagen wird. Weg vom typischerweise für Siebträger und Vollautomen ausgerichteten Kaffee hin zu Sorten, die sich vor allem für die Zubereitung im Filter oder der French Press eignen.
Gorilla Highlights im Überblick
Fazit
Es ist positiv zu beobachten und hervorzuheben, dass das Sortiment wächst und die Rösterei Joerges zunehmend auch unterschiedliche Kundensegmente entdeckt und mit ihren Angeboten bedienen will. Entsprechend ausdifferenziert gestaltet sich inzwischen auch die geschmackliche Vielfalt, die Gorilla Kaffees bieten. Umso schwieriger wird selbst für “Fans” der Marke natürlich die Auswahl und umso wichtiger wird die Frage, was die einzelnen Produkte können und wodurch sie sich auszeichnen…oder vielleicht eben auch nicht auszeichnen. Durch unseren Gorilla Kaffee Test und der Übersicht konnten wir ihnen hoffentlich einen besseren Eindruck von einigen der beliebtesten Gorilla Kaffees sowie dem ein oder anderen Geheimtipp der hessischen Röster präsentieren.
7 Kommentare
Ich bin seit 3 Jahren glücklicher Besitzer einer Espressomaschine Rocket R 58 und einer Quamar M 80E Mühle und bin nach langem Probieren (unter anderem sehr teure Kaffee-Mischungen) beim Gorilla Bar mit der silbernen Packung ” hängengeblieben” .
Der Superbar Crema von Gorilla hat mich zunächst auch lange überzeugt, die wesentlich intensivere Espressobohne (mit dem höchsten Robustaanteil,) ist aber eindeutig der Bar Crema.
Ich zaubere nach einigen Jahren mittlerweile einen so guten Espresso, daß ich nur deshalb Besuch von Bekannten bekomme, die eigenen Angaben zufolge mal wieder einen anständigen Espresso trinken zu können. Ausserdem ist das Preis-Leistungsverhältnis wirklich herausragend, obwohl das für mich kein Kaufkriterium war. Ich werde dabei bleiben und habe bislang sehr selten – obowhl ich viel in der Toscana und Italien reise – etwas Besseres getrunken !!!!
Hallo L.H.
das hört sich wirklich gut an. Würdest du dein Espressorezept für den Gorilla Superbar Crema mit uns teilen?
Vielen Dank und Frohe Ostern.
Gorilla Superbar Crema ist für unseren Geschmack „die Enttäuschung“ schlechthin. Verpackung mit Entlüftungslöchern trägt vielleicht zu dem dünnen Geschmack bei.
Wir haben die Füllung sogar aus dem Kaffeeautomaten entfernt, um nicht bis zum Ende diesen Kaffee „genießen“ zu müssen. Dann lieber Kaffee von der Stange.
Kann mich Ernst Gross nur anschließen.
Wir haben bei auch bestellt Röstung war knapp 3 Wochen alt.
Espresso Crrma No.1 (Schwarze Gorilla)
Kaffee war bitter und brutal stark.
Wir haben alles mögliche am KVA verändert.(Jura e6)
Den Rest haben wir weg werfen müssen.
Sind jetzt wieder bei Lavazza Café Crema gelandet.
Schmeckt gut, Preis ist spitze.
Mir persönlich fehlt ein Kaffee der schön nach Bohne schmeckt.
Wie z.b Heimbs Kaffee wenn man ihm im Restaurant bekommt.
Vielleicht einen Tipp?
Lieber Herr Rettig,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Magazin.
Es tut uns leid, dass Sie eher schlechte Erfahrungen mit dieser Röstung gemacht haben. Der Espresso Crema No. 1 ist sehr dunkel geröstet und schmeckt daher besonders intensiv . Manche Kaffeeliebhaber schätzen den Espresso Crema No. 1 gerade wegen dieser Eigenschaft, für andere ist der Geschmack hingegen zu intensiv.
Möglicherweise lohnt sich ein Blick in unsere Kaffeearomen-Kategorieseite. Besonders Kaffees mit einem besonders röstigen Geschmacksprofil und einem geringeren Röstgrad eignen sich. Der Hoppenworth & Ploch Brasil Espresso hell ist beispielsweise ein ausgesprochen aromatischer Espresso mit mittlerem Röstgrad und süßlichen Noten von Schokolade und Nuss. Andernfalls könnte Ihnen auch der Caffè Baresi Crema Delicato gefallen. Der Arabica/Robusta Blend überzeugt durch Noten von köstlicher Schokolade und edlem Karamell mit einer süßen Vanillenote.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude beim Lesen unseres Magazins!
Beste Grüße vom gesamten roastmarket-Team aus Frankfurt!
Ich zähle mich als absoluten Espressoliebhaber und habe mich im Laufe meines Lebens wirklich unzählige Röstungen ausprobiert, ohne den für mich optimalen Genuss zu finden. Ein paar kamen schon sehr nah ran, von den Roastmarket Produkten vor allem Drago Mocaimbo Gran Bar, gefolgt von Drago Mocaimbo Suprema und Brasilia und von Caimano Espresso Forte.
Meinen persönlichen Lieblingsespresso (im Vollautomat DeLonghi) ist aber der Gorilla Superbar. Seine schokoladige Note, die geringe Säure, ein Hauch Karamell und ein kräftiger und urtümlicher Geschmack ohne das Bittere nach dem Genuss haben mich restlos gewonnen. Die Suche nach meinem perfekten Kaffee hat nur 40 Jahre gedauert.
Natürlich ist Kaffee eine absolute Geschmacksache und auch eine Frage der Art ihn zu trinken. Ich mag ihn stark, mit Zucker und ohne Milch, dafür ist der Superbar wie geschaffen, die Süße betont den zarten Schokogeschmack. Aber, wie gesagt, es gibt die unterschiedlichsten Geschmäcker, meine Mutter mag am liebsten teedünnen Aldikaffee, den bekomme ich nicht runter.
Dem Gorilla Superbar sollte man aber eine Chance geben und unbedingt probieren.
Lieber Herr Schneider,
vielen Dank für Ihren freundlichen Kommentar. Dass Sie bei uns Ihren Lieblingskaffee gefunden haben, freut uns natürlich sehr!
Beste Grüße vom gesamten roastmarket-Team aus Frankfurt!