Jura E8 Kaffeevollautomat im Test: Immer mehr Menschen lieben den Komfort bei der Zubereitung ihres Kaffees. Sie setzen auf den Vollautomaten, der vom Espresso bis zum Latte Macchiato auf Knopfdruck Kaffeespezialitäten serviert. Wir testen das Modell E8 des Schweizer Herstellers Jura, der seit jeher für höchste Qualität in puncto Kaffeevollautomaten steht. Ob die E8 das Markenversprechen halten kann und man bei Jura wirklich Kaffee liebt, erfahren Sie in unserem umfangreichen Test.
Erster Eindruck und Design
Unser erster Eindruck von der Jura E8 (bei Amazon anschauen) fällt sehr positiv aus. Das liegt bereits an der Umverpackung, die sehr elegant ist: Im Vordergrund ist auf dem schwarzen Karton die große Abbildung einer Tasse Kaffee mit feiner Crema. Es wird dem Kunden sogleich vermittelt, was hier im Mittelpunkt steht. Nämlich das gewünschte Produkt Kaffee und nicht etwa das Produkt des Herstellers, also der Vollautomat. Darum dürfte es am Ende auch dem Kunden gehen.
Am Rande lesen wir recht zurückhaltend den Markennamen Jura. Der positive Ersteindruck setzt sich beim Öffnen fort, da der Vollautomat nicht nur von Pappe geschützt, sondern zusätzlich in weißen Stoff gehüllt ist. Obenauf liegt zudem ein weißer Beutel, der die üblichen Unterlagen (Gebrauchsanweisung, Garantie) bereithält. Die Liebe zum Detail stützt den Eindruck, dass man es mit einem hochwertigen Produkt zu tun hat.
Gleichwohl darf man hinzufügen, dass nicht bloß der Markenname sondern natürlich auch die mit diesem verbundenen Preise selbstverständlich ein überdurchschnittliches Qualitätslevel versprechen und hohe Erwartungen auch von vornherein wecken.
Das Modell Jura E8 (bei Amazon bestellen) liegt preislich immerhin knapp im vierstelligen Bereich und gehört damit natürlich zur gehobenen Kategorie bei Vollautomaten, wenngleich man sich verglichen mit anderen Jura-Modellen hier eher im Mittelfeld bewegt. Das exakte Modell ist zur Zeit ab ca. 995 € erhältlich.
Zum Lieferumfang gehören ein Dosierlöffel für Kaffeemehl – über ein separates Fach kann bei Bedarf gemahlener Kaffee zubereitet werden – sowie eine zweite sog. „Profi-Feinschaumdüse“ für das Milchschaumsystem. Ebenso liegt ein Wasserbehälter bei, der über einen Schlauch mit der Milchschaumdüse verbunden werden kann. Dieser lässt sich mit ebenfalls mitgelieferter Reinigungsflüssigkeit füllen und reinigt so das Milchschaumsystem. Außerdem liegen eine Claris Filterpatrone für den Wassertank, sowie ein Teststäbchen zur Bestimmung des Wasserhärtegrades bei.
Das Gerät selbst ist hochwertig produziert. Mit einem Gewicht von fast 10 kg ist es recht schwer, wirkt sehr gut verarbeitet und stabil. Nichts wackelt und der Vollautomat verfügt über einen festen Stand auf seinem Untergrund. Der wuchtige Kaffeebereiter hat dementsprechend natürlich eine gewisse Größe und fordert in der Küche oder auch im Büro seinen Platz ein, ohne dabei aber überdimensioniert oder klobig zu wirken. In unserem Test haben wir uns für die Chrom-Version der E8 mit einem schwarzen Mittelteil und zwei chrom-glänzenden Seitenflächen entschieden.
Das sieht zwar elegant aus, hinterlässt aber ab auch schnell Fingerabdrücke. Alternativ gibt es eine Variante mit Platin statt Chrom oder auch mit vollständig mattschwarzer Front, sowie eine Sonderedition in Klavierlack-Optik.
Die Bedienung
Die erste Inbetriebnahme gestaltet sich erfreulich unkompliziert und anwendungsfreundlich. Das Gerät kommt mit wenigen Tasten aus, über die Sie das ansprechend gestaltete TFT-Farbdisplay bedienen. Lediglich am Milchaufschäumer befindet sich auf der Front noch ein Rad zur Auswahl der gerade befestigten Düse (Standard oder Profi). Nach dem Einschalten werden Sie bequem durch die ersten Schritte geleitet. Auf die Auswahl der gewünschten Menüsprache folgt das Einfüllen der Bohnen, Auffüllen des Wassers etc. Zugegeben, die meisten dieser Handlungen hätte man von selbst erahnen können, dennoch wird dem Nutzer gleich vermittelt, dass die Technik mitarbeitet, was positiv auffällt.
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Anschließend folgt die Anweisung mittels des mitgelieferten Teststäbchens den Wasserhärtegrad zu bestimmen und die Maschine entsprechend einzustellen. Dies muss nicht getan werden, ist aber sinnvoll, weil man so von vornherein angehalten wird, die idealen Einstellungen zu wählen. Nach der Frage, ob der mitgelieferte Claris Wasserfilter verwendet wird oder nicht, sind die Einstellungen abgeschlossen und das Gerät vollständig betriebsbereit, also nach wenigen Minuten.
Beim Einfüllen der Bohnen fällt die flache Oberfläche positiv auf, der Bohnenbehälter mit dem transparenten Deckel ragt nicht heraus, sondern liegt schön plan auf. Nachteilig ist allerdings, dass die Öffnung ein wenig größer sein könnte, besonders falls der Vollautomat unter einem Regal oder Ähnlichem platziert wird. Zudem sieht man die eingefüllten Bohnen nur, wenn man von oben darauf schaut und auch dann nur teilweise, da sie im nicht einsehbaren Inneren des Gerätes verschwinden.
Ein Blick allein reicht demnach nicht, um beurteilen zu können, wie viele Bohnen noch im Behälter sind. Ist dieser allerdings leer, weist das Gerät natürlich ebenfalls im Display darauf hin.
Nun bleibt Ihnen die Wahl zwischen verschiedenen Kaffeespezialitäten, Milchkaffees (Cappuccino, Latte Macchiato, Flat White), oder auch Heißwasser, falls es gelegentlich auch mal ein Tee sein soll. Mit ein- oder zweifachem Tastendruck auf das Wunschgetränk lasssen sich wahlweise 2 Tassen gleichzeitig zubereiten. Zumindest solange Sie Getränke ohne Milch zubereiten.
Der Milchsystemauslauf reicht leider nur zum Befüllen einer Tasse aus, allerdings geht dies angenehm leicht vonstatten. Dazu stellen Sie die Tasse unter den separaten Auslauf, der mitgelieferte Schlauch wird an die Milchdüse angeschlossen und mit dem anderen Ende in ein Milchbehältnis gegeben (etwa direkt in eine Milchkanne). Das Gerät zieht die benötigte Menge dann automatisch aus dem Behälter, schäumt diese auf und gibt sie in die Tasse. Nett, aber bei den kurzen Zeiträumen der Zubereitung eigentlich überflüssig, ist die im Display angezeigte Dauer, bis das Getränk fertig ist.
Praktischer ist da die Möglichkeit, unmittelbar vor dem Bezug sowohl die gewünschte Menge als auch die Aromaintensität anpassen zu können (und selbstverständlich auch als Standardeinstellung speichern zu können).
Die Leistung
Schon nach rund einer Minute ist die E8 (direkt bestellen bei Amazon) aufgeheizt und startbereit, was uns gut gefallen hat. Sowohl was die Auswahlmöglichkeiten zwischen unterschiedlichen, vorprogrammierten Kaffeespezialitäten als auch die geschmackliche Qualität der zubereiteten Getränke betrifft, können wir ein sehr gutes Gesamturteil fällen.
Die Maschine arbeitet mit dem sogenannten PEP-Verfahren (Puls-Extraktionsprozess), wodurch besonders für ,kurze‘ Kaffeevarianten der Geschmack optimiert werden soll.
Unabhängig davon, ob es an dem in verschiedenen Jura-Vollautomaten eingesetzten Verfahren liegt, schmecken die puren Ristretti oder Espressi tatsächlich sehr intensiv und aromatisch (wenngleich die Siebträgervariante gegenüber dem Vollautomaten unser persönlicher Favorit bleibt). Nach der Beschreibung des Herstellers erfolgt die Extraktion dabei offenbar in kurzen Schüben, was wir zwar akustisch erahnen, nicht aber sehen konnten. Der Durchlauf wirkte recht gleichmäßig. Außerdem ist beim Durchlauf aufgefallen, dass dieser zunächst immer mit einigen Tropfen Wasser einsetzt, eher der eigentliche Kaffee fließt, was nicht sonderlich appetitlich aussah, sich geschmacklich allerdings keineswegs niederschlug.
Zunächst banal aber im täglichen Gebrauch wirklich praktisch ist die Möglichkeit, die vorprogrammierten Kaffeespezialitäten umbenennen zu können. So müssen Sie nicht lange nachdenken, welche Einstellung die individuell Richtigen waren, wenn man diese etwa mit dem eigenen Namen versieht. Sämtliche Kaffeespezialitäten konnten uns sowohl im Geschmacks- als auch im optischen Test überzeugen.
Die puren Kaffeevarianten sind nicht zu wässrig, überzeugen durch intensives Aroma und entwickeln eine sehr ansehnliche Crema. Die Brühtemperatur ist in der Standardeinstellung ebenfalls angenehm heiß, weshalb wir hier keine Anpassungen vorgenommen haben.
Während der Zubereitung ist die Maschine nicht zu laut und aufgrund der hochwertigen und stabilen Konstruktion wackelt auch bei der Zubereitung nichts. Der Milchaufschäumer arbeitet ebenfalls sehr zufriedenstellend, wenngleich es nicht unbedingt sehr schön aussieht, wenn an das Gerät noch Schlauch und Milchkanne ,montiert‘ werden.
Wer gar nicht aufstehen möchte, ehe der Morgenkaffee bereits aufgebrüht ist, kann die Jura E8 sogar per App vom Smartphone starten und seinen Kaffee zubereiten lassen. Was uns in diesem Zusammenhang allerdings gestört hat, war die Tatsache, dass hierzu ein separat erhältlicher Bluetooth Sender angeschlossen werden muss, der rund 50 Euro kostet. Ein solcher Artikel könnte in dieser Preisklasse durchaus zum Standard gehören.
Die Reinigung
Fangen wir mit dem Kaffeesatzbehälter an: Dieser befindet sich in der Abtropfschale, was praktisch ist, da so mit einem Handgriff gleichzeitig beide Teile entleert werden können. Weiterhin sehr positiv ist, dass die Maschine ständig aufmerksam erscheint und bei jedem täglichen Start des Gerätes zunächst automatisch gespült wird. Aus hygienischen Gesichtspunkten ein absoluter Pluspunkt.
Auch ansonsten können Sie den Kaffee- und Milchschaumauslauf jederzeit manuell spülen. Erwähnenswert ist hier noch, dass zur Spülung des Milchsystems eine spezielle Reinigungsflüssigkeit und ein Auffangbehältnis mitgeliefert werden. So lässt sich ohne großen Aufwand eine gründliche Reinigung des Milchsystems durchführen. Die Milchdüse selbst kann abgenommen, aufgeschraubt und manuell oder in Spülmaschine gereinigt werden.
Ferner weist das Gerät uns automatisch auf weitere Pflegeprogramme hin, die zudem jederzeit manuell ausgelöst werden können: Seien es der Filterwechsel, das umfangreiche Reinigungsprogramm – welches etwa 20 Min. in Anspruch nimmt – oder das 40 minütige Entkalkungsprogramm. Einzig die fest montierte Brühgruppe hinterlässt einen etwas faden Beigeschmack in puncto Hygiene, allerdings haben die automatischen Programme in vielen Tests überzeugen können.
Zahlen und Fakten auf einen Blick
- Gesamtergebnis: 8.7
- Maße: 35,1 x 28 x 43,9 (HBT)
- Gewicht: 9,8 kg
- Fassungsvermögen des Bohnenbehälters: 280 Gramm
- Fassungsvermögen des Wassertanks: 1,9 Liter
- Mahlwerk: Kegelmahlwerk (AromaG3 -Mahlwerk)
- Mahlgrade: stufenlos verstellbar
- Kaffeeauslauf: höhenverstellbarer Kaffee-/Cappuccinoauslauf, 2 Tassen-Funktion
- Reinigungs-/Entkalkungshinweis: Ja/Ja
- Programmierbare Kaffeevarianten: Ja (12)
- Heißwasserfunktion: Ja (3 Stufen)
- Display: Ja (TFT-Farbdisplay)
- Bedienung per App: Ja (mit separatem Bluetooth-Empfänger)
- Brühgruppe entnehmbar: Nein
Pro und Contra:
Pro
- elegantes Design
- hochwertige Verarbeitung
- schöne Menüführung und intuitive Display-Bedienung
- viele Kaffeespezialitäten
- sehr hohe Milchschaumqualität
- umfangreiche Reinigungs- und Pflegeoptionen
Contra
- Bohnenbehälter relativ klein und nicht gut einsehbar
- hoher Anschaffungspreis
- Fingerabdruckempfindliches Material
- Steuerung per App nur mit Zusatzgerät möglich
- keine herausnehmbare Brühgruppe
Fazit zur Jura E8
Die Jura E8 ist ein intuitiv bedienbarer Kaffeevollautomat mit ansprechender und komfortabler Bedienung. Das Gerät ist sehr gut verarbeitet und überzeugt durch ein elegantes Design. Dank des vollautomatischen Milchschaumsystems freuen sich besonders Freunde von Latte Macchiato und Co. über vielfältige Kaffeespezialitäten auf Knopfdruck, die nicht nur optisch ansprechend sind, sondern ebenfalls durch feines und intensives Aroma zu überzeugen wissen.
Ebenfalls erfreulich sind die Möglichkeiten der Vorprogrammierungen, mithilfe derer besonders die Anwendung im größeren Haushalt, wo unterschiedliche Vorlieben zusammenkommen, zum Kinderspiel wird. Nichtsdestotrotz darf auch angesichts des zweifellos positiven Gesamteindrucks nicht der verhältnismäßig hohe Anschaffungspreis außer Acht gelassen werden. Die Marke Jura steht eben nicht nur für gehobene Qualität sondern auch Preise. Wer keinen gesteigerten Wert auf Milchgetränke legt und auf viele Programmierungsoptionen verzichten kann, dürfte auch günstigere Alternativen finden.
3 Kommentare
Bin mit dem Kaffeevollautomaten Jura E8 nicht zufrieden ich bin mit der Maschine schon das fünfte Mal zur Reparatur bin enttäuscht
Lieber Herr bei der Hake,
dass Sie mit Ihrer Jura E8 schlechte Erfahrungen machen mussten, tut uns sehr leid. Können Sie Ihr Problem näher beschreiben? Wieso mussten Sie Ihre Maschine so oft in Reparatur geben? Falls das gleiche Problem häufiger auftritt und Sie ein generelles Problem bei der Maschine vermuten, würden wir Ihnen empfehlen, Kontakt mit dem Jura Kundenservice aufzunehmen.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen konnten!
Beste Grüße vom gesamten roastmarket-Team aus Frankfurt!
Unsere Jura F90 war damals auch sehr teuer in der Anschaffung(ca 1000DM)
Die Maschine wird jeden Tag benutzt und hat fast 30.000Bezüge am Zähler.Sie wird im Dezember 20Jahre alt und war in dieser Zeit 4x bei Jura zur Reparatur.Ich denke das zeigt die Qualität und Nachhaltigkeit von Jura-Geräten.