Es gibt viele Faktoren, die den Geschmack des fertig zubereiteten Kaffees bestimmen. Es sind unter anderem die Sorte, der Mahlgrad, die Wasserhärte – und der Prozess des Kaffee Aufbrühens. Dabei gibt es viele Arten, das Kaffeepulver mit dem heißen Wasser zusammenzuführen: vom Handfilter bis hin zur French Press und zum Kaffeeautomaten. Die besten Tipps & Tricks verraten wir Ihnen hier!
Vom Einkauf bis zur Aufbewahrung
Es beginnt schon beim Kauf: ganze Kaffeebohnen behalten ihr Aroma länger als der schon gemahlene Kaffee. Wer in einer Rösterei kauft – beim örtlichen Fachhändler oder im Internet – zahlt zwar mehr als im Supermarkt, bekommt aber in der Regel eine bessere Qualität. Aufbewahrt werden die Kaffeebohnen kühl und trocken, am besten luftdicht verschlossen. So kommen sie in den Küchenschrank – nicht notwendigerweise in den Kühlschrank, wo sie bei unzureichender Abdichtung andere Gerüche anziehen würden. Außerdem führt der Temperaturunterschied möglicherweise zur Kondenswasser-Bildung, das den Geschmack verschlechtert. Aromastoffe gehen auch verloren, wenn die Bohnen – selbst bei richtiger Lagerung – zu lange aufbewahrt werden. Ist die Verpackung einmal geöffnet, hält sich die volle Genussfähigkeit 10 bis 14 Tage. Ein Miniverbraucher kauft am besten einfach häufiger kleinere Mengen.
Vom Mahlgrad bis zur Pulvermenge
Jeder Kaffee gewinnt an Qualität, wenn die Bohnen vor der Zubereitung frisch gemahlen werden. Die besten Ergebnisse erzielt eine Kaffeemühle mit Kegel- oder Scheibenmahlwerk. Beim Mahlgrad reicht die Bandbreite von fein bis grob, je nach Qualität der Mühle sind die Abstufungen unterschiedlich engmaschig. Besonders fein gemahlenes Kaffeepulver benötigen Sie beispielsweise für die Mokka-Zubereitung. Für den Filterkaffee empfiehlt sich hingegen ein gröberer Mahlgrad. Die richtige Pulvermenge hängt vor allem von der Kaffeesorte und dem individuellen Geschmack ab, der Richtwert für eine Tasse Espresso aus dem Siebträger liegt hier bei ca. 8 Gramm.
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Kaffee aufbrühen mit dem Handfilter
Kaffeemaschinen finden sich nicht nur häufig in der professionellen Gastronomie und am Arbeitsplatz, sondern auch Privathaushalte, in denen täglich viel Kaffee konsumiert wird, setzen vermehrt auf diese Geräte. Bei geringerem Konsum empfiehlt sich die Zubereitung des Filterkaffees „von Hand“. Die unmittelbare sinnliche Erfahrung kann dabei die Vorfreude auf das schwarze, heiße Genussmittel sogar noch steigern.
Wer den Kaffee über einen Handfilter (z.B. von Hario) aufbrüht, verwendet pro Tasse anderthalb gehäufte Esslöffel Pulver, was etwa 10 Gramm entspricht. Für 480 Milliliter – also knapp einen halben Liter Kaffee – benötigen Sie circa 30 Gramm Pulver. Durch den in den Trichter eingesetzten Papierfilter wird zunächst ein wenig warmes Wasser gegossen. Es reinigt den Papierfilter vom Eigengeschmack, wärmt das Behältnis vor und wird anschließend ausgegossen. Erst dann kommt das Kaffeepulver in den Filter – zunächst nur mit einer kleinen Menge Wasser. Der Kaffee beginnt zu quellen, er „blüht auf“, diese Bezeichnung folgt dem englischen Ausdruck „bloom“. Erst nach 30 Sekunden kommt dann, schwungvoll und in Kreisen gegossen, das weitere Wasser in den Filter. Zum Schluss gießt man noch einen dünnen Strahl in die Mitte, um das Wasserniveau im Filter auszugleichen.
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Vom Wasserkocher bis zum Papierfilter
Wie gut der Kaffee gelingt, hängt auch von der Qualität der verwendeten Küchengeräte und Filter ab. Das trifft auf die Stempelkanne genauso zu wie auf den Espressokocher. Für den Filterkaffee gibt es zum Beispiel den Trichter und Papierfilter des japanischen Herstellers Hario. Auf dem europäischen Markt haben diese Papierfilter, aufgrund der Herstellung in den Niederlanden, nur kurze Transportwege und weisen somit eine gute Umweltbilanz auf.
Kaffee aufbrühen: Die richtige Wassertemperatur
Um den guten Kaffee zu brühen, verzichten Sie gerade auf das kochend heiße, noch sprudelnde Wasser. Vielmehr lösen sich bei solch hohen Temperaturen verstärkt die Bitter- und Gerbstoffe aus dem Kaffee, was sich negativ im Geschmack niederschlägt. Optimal ist eine Wassertemperatur von 90 bis 95 Grad. Um diese zu gewährleisten, sind dabei keine besonderen Messverfahren oder ein Thermometer nötig. Es genügt hingegen die einfache Faustformel: Wenn sich nach dem Aufkochen die Wasseroberfläche nach wenigen Sekunden wieder beruhigt hat, ist die Temperatur erreicht. Wird der Kaffee damit aufgebrüht, zeigt sich jede Sorte von ihrer besten Seite und die Aromastoffe entfalten ihre Wirkung.
Genau deswegen heißt es auch: Kaffee aufbrühen – nicht aufkochen.
Die Wasserqualität ist ein weiterer Faktor, der beim Kaffee aufbrühen eine Rolle spielt. Zwar ist das Leitungswasser in Deutschland generell für die Zubereitung geeignet, doch die Härte ist von Bedeutung. Sie bestimmt sich über den Kalkgehalt: je mehr, desto härter. Stark kalkhaltiges Wasser bindet die Säuren im Kaffee, die eine geschmacksgebende Bedeutung haben. Es ist möglich, auf Mineralwasser auszuweichen, jedoch besitzt dieses möglicherweise einen Eigengeschmack, der beim Kaffeegenuss stört.
Kaffee aufbrühen in Kürze
Ein einfacher Tipp: Korrekterweise heißt es “Kaffee aufbrühen” und nicht “aufkochen”, weil dieses Naturprodukt bei einer Wassertemperatur von 90 bis 95 Grad seine besten Qualitäten entwickelt. Daneben spielen Faktoren wie der Mahlgrad, die Pulvermenge und die Härte des Wassers eine entscheidende Rolle bei der Zubereitung der eigenen Lieblingssorte.