Was sind die größten Kaffeeherkunftsländer? Belegt ist, neben vielen Mythen, die sich um den Kaffee ranken, dass die Kaffee-Pflanze aus Äthiopien stammt. Einstmals wurden die Blätter ähnlich dem Tee zubereitet: Die getrockneten Kirschen und die Blätter goss man in heißem Wasser auf.
Die weitere Entwicklung
Als der Kaffee dann in späterer Zeit in das Osmanische Reich gelangte (benannt nach der Dynastie der Osmanen, die ungefähr von 1299 bis 1922 herrschten), entsprach die Art der Zubereitung schon eher der heutigen Herstellung: Die rohen, trockenen Samen (streng genommen sind die Kaffeebohnen nämlich gar keine Bohnen, sondern Samen der Kaffeepflanze!) wurden geröstet, fein gemahlen und mehrfach in Wasser aufgekocht.
Die ersten Kaffeehäuser eröffneten im 16. Jahrhundert in Istanbul. Bereits im 17. Jahrhundert existierten solche Etablissements in Venedig, London, Oxford, Wien und endlich auch in Paris. In Deutschland eröffnete im Jahr 1673 das erste Kaffeehaus in Bremen. Berlin folgte mit 1721 zu einem weitaus späteren Zeitpunkt.
Der Kaffee-Anbau in Brasilien
Rund ein Drittel der gesamten Kaffee-Weltproduktion entfällt auf Brasilien, wobei in diesem Land vier Milliarden der insgesamt weltweit 15 Milliarden Kaffeebäume wachsen. Damit ist der Staat der wohl mächtigste Kaffee-Anbauer auf dem Weltmarkt sowohl für Robusta– als auch für Arabica-Bohnen. Angebaut wird die Pflanze zwischen 800 und 1.100 Meter über dem Meeresspiegel.
In dem Land gibt es viele verschiedene Kaffeesorten, die im Hinblick auf den jeweiligen Bundesstaat nach ihrer Herkunft unterteilt werden können. In 17 von 26 brasilianischen Staaten wird Kaffee kultiviert. Jedoch stammen 98 Prozent des Gesamtertrags Brasiliens aus lediglich vier Staaten. Diese sind Paraná, Sao Paulo, Espirito Santo und Minas Gerais. Paraná, gelegen im Süden, ist dabei für die Hälfte der gesamten Produktion verantwortlich. Brasilien produziert jedoch nicht nur Kaffees für den Standard-Konsumenten, sondern bietet auch exklusive Spezialitäten, wie zum Beispiel den gewaschenen Bahia-Kaffee sowie die erlesene Selektion „Drago Mocambo Brasilia“ aus besten Arabica-Bohnen, abgerundet mit kräftigen Robusta-Bohnen. Diese besondere Kaffeespezialität überzeugt durch ihr intensives Aroma und macht sie zu einem ganz außergewöhnlichen Genuss.
Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Kaffee-Fakten:
- Geerntet werden die Kaffeetypen Arabica und Robusta
- Die Hauptblüte reicht von August bis September
- Die Nachblüte erfolgt in dem Zeitraum von Oktober bis November
- Haupterntezeit ist Mai bis November
- Der Ernteprozess erfolgt sowohl manuell als auch maschinell
- Nassaufbereitung
- Die Trocknung der Bohnen wird meist durch die Sonne bewirkt
Der Kaffee-Anbau in Costa Rica
Costa Rica zählt zu den jüngeren Kaffeeanbauländern, denn erst im 18. Jahrhundert gelangte der Kaffee von der Karibik in dieses Land und begründete damit seine Kaffeekultur. Die Kaffeepflanzen gedeihen hier besonders gut. Die vulkanische Asche sorgt für den perfekten Säuregehalt der Erde, und der Reichtum an diversen organischen Stoffen unterstützt und fördert zusätzlich das Pflanzen- Wachstum. Gesetzlich vorgeschrieben ist in Costa Rica ausschließlich der Anbau von Arabica-Pflanzen.
Mittlerweile hat sich das Land zu einem Kaffeeland der Superlative entwickelt und zeichnet sich durch hohe Innovationen im Agrar-technischen Gebiet aus. Dabei sind eine strenge Wasserverordnung und teils hohe Umweltschutzauflagen ebenso für die exzellente Qualität der beinahe 300 verschiedenen Arabica-Sorten verantwortlich, wie die äußerst günstigen klimatischen Bedingungen. Die besten Spitzenkaffees gelangen nach Europa.
Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Kaffee-Fakten:
- Der ausschließliche Anbau der Arabica-Bohne ist gesetzlich vorgeschrieben.
- Die Hauptblüte findet in der Zeit von April bis Juni statt.
- Die Haupternte erfolgt von Juli bis Februar.
- Gepflückt werden die Bohnen sowohl von Hand als auch maschinell.
- Es wird mit Nassaufbereitung und auch mit der halbtrockenen Aufbereitung gearbeitet.
- Abhängig von der Höhenlage beträgt die Dauer der Fermentation zwischen 2 bis 15 Stunden.
- Die Trocknung erfolgt meist durch die Sonne.
Der Kaffee-Anbau in El Salvador
Als das kleinste Land Südamerikas hat El Salvador dennoch die höchste Bevölkerungsdichte und ist die einzige Region in Zentralamerika, die keinen direkten Zugang zum Karibischen Meer besitzt. Aus diesen Gründen ist in El Salvador ein spezielles subtropisches Klima beheimatet, das durch besonders hohe Temperaturen am Tag sowie kalte Nächte bestimmt wird.
Diese klimatischen Verhältnisse bringen es mit sich, dass sich die dortigen Kaffeeplantagen an den meerseitig gelegenen Berghängen befinden. Im Laufe der Jahre wurde El Salvador zu einem der weltweit produktivsten Kaffeeexporteure. Die Philosophie und die Kultur der Einwohner sehen die Kaffeeproduktion als eine Kunst an. Deshalb ist es für jeden Plantagenbesitzer Pflicht, dieser Kunst durch eine hohe Produktionsqualität zu genügen.
Es werden ausschließlich Arabica-Pflanzen kultiviert. Die Bohnen führen zu einem wundervoll mild-aromatischen Kaffee, der mit einem leichten Körper und feiner Säure überzeugt. Zu nennen ist in diesem Zusammenhang- als ein Beispiel für viele Erzeugnisse- der „Caffè Corsini El Salvador“, der aus 100 Prozent feinsten Arabica-Bohnen hergestellt wurde. Aufgrund der mittleren Röstung verwöhnt dieser Kaffee jeden Liebhaber mit seinem milden Geschmack und einem geringen Säuregehalt.
Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Kaffee-Fakten:
- Angebaut wird ausschließlich die Arabica-Bohne
- Die Hauptblüte erstreckt sich von Februar bis Mai
- Die Haupternte dauert von Oktober bis März
- Der Ernteprozess erfolgt von Hand
- Die Aufbereitungsart ist hauptsächlich die Nassaufbereitung
- Die Fermentation erfolgt in einem Zeitraum von 8 bis 15 Stunden
- Die Kaffeebohnen werden sonnengetrocknet
Der Kaffee-Anbau in Mexiko
Besonders im Hochland Mexikos entwickeln sich die Kaffeepflanzen auf meist ziemlich kleinen Plantagen exzellent. Die roten Kaffeekirschen wurden erst zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts eingeführt. Sie machten das Land zum drittgrößten amerikanischen Kaffeeproduzenten. Besonders im Bereich des biologischen Kaffee-Anbaus nimmt Mexiko eine Vorreiter-Rolle ein. Denn schon sehr früh nutzten dortige Plantagenbesitzer Bienen gegen Käferplagen und konnten damit die Belastung durch Fungizide extrem minimieren. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass ein Großteil des in Mexiko produzierten Rohkaffees aus biologischem Anbau stammt.
Kaffees aus Mexiko haben generell eine angenehm leichte Fülle, einen säuerlichen Schmelz und sind dabei stets aromatisch-mild. So besitzt der Kaffee „Speicherstadt Mexico Pueblo de Motozintla-100% Arabica“ ein süß-malziges Aroma. Er wurde aus 100% feinsten Bio Arabica-Bohnen hergestellt sowie mit dem EP- und SHG Gütesiegel versehen.
Eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Kaffee-Fakten:
- Angebaut wird hauptsächlich Arabica, aber auch ein wenig Robusta.
- Die Hauptblüte findet von Januar bis Mai statt.
- Die Haupternte erstreckt sich von November bis März.
- Das Pflücken erfolgt manuell.
- Nach der Ernte wird die Nassaufbereitung angewandt.
- Die Fermentation erfolgt in Tanks in einem Zeitraum von 36 Stunden.
- Die Bohnen werden sonnengetrocknet. Ebenso erfolgt der Einsatz von speziellen Trocknern.
Fazit: Kaffeeherkunftsländer
Kaffee wird unter anderem in Brasilien, Costa Rica, El Salvador und Mexiko angebaut:
- Brasilien ist mit rund einem Drittel der gesamten weltweiten Produktion der mächtigste Kaffee-Anbauer auf dem Weltmarkt
- In Costa Rica werden, gesetzlich vorgeschrieben, ausschließlich Arabica-Bohnen kultiviert
- In El Salvador ist ebenso der alleinige Anbau von Arabica-Bohnen üblich
- Nach Mexiko kamen die Kaffeekirschen erst zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts. Im Bereich des biologischen Anbaus nimmt dieses Land eine Pionier-Stellung ein, da die Kaffeebauer statt chemischer Schädlingsbekämpfungsmittel Bienen gegen Käferplagen nutzen
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