Kaffeekultur USA? Noch vor 50 Jahren hätten Autoren über dieses Thema sicherlich wenig zu schreiben gewusst. Denn erst im Jahre 1971 setzte diese in Seattle so ein, wie viele sie bis heute wahrnehmen und wie sie auch in die Welt getragen wurde. Zu dem Zeitpunkt, als das Unternehmen „Starbucks“ ins Leben gerufen wurde.
In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde Kaffee von den Briten in die USA importiert. Daraufhin stieg auch die Popularität von Kaffeehäusern an. Einen entscheidenden Einfluss auf die Kaffeekultur der Amerikaner hatte die Boston Tea Party im Jahre 1773. Eine Massenumstellung von Tee auf Kaffee war die Folge des Aufstands gegen König Georg III.
Auch schon lange vor dem Motto „America first“ waren die Amerikaner ein Volk ganz eigener Art. Das kann jedoch bestimmt von jedem Volk gesagt werden. Nicht zuletzt ist der vielbeschworene „American Dream“, ein Charakteristikum, das viele Menschen mit den US-Amerikanern verbinden. Der Glaube daran, dass jeder alles, was er sich wünscht, auch erreichen kann, so er sich nur auf sein spezielles Ziel mit allen Mitteln fokussiert. Auf die Frage: „Wie geht es dir?“ darf man keine Antwort erwarten, da sie lediglich eine Höflichkeitsfloskel ist. Darauf muss sich mancher Europäer erst einstellen, der „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ betritt. Besonders kennzeichnend ist jedoch auch eine gewisse Wettkampfmentalität, das Streben nach dem Gewinn und nach immer neuen Limits und ambitionierten Zielen. Damit wären wir beim eigentlichen Thema. Auch in Sachen Kaffee haben die Amerikaner einige bis dahin unbekannte Kaffeespezialitäten entwickelt.
Amerikanische Kaffee-Varianten, die Sie im Handumdrehen auch selbst zubereiten können
In von den Einheimischen favorisierten „Coffeeshops“ gab es natürlich zu Anfang die bekannten Kaffeespezialitäten, wie Kaffee, Espresso und Cappuccino. Doch schon bald stellten findige und kreative Köpfe Getränke wie den „Frappuccino“ oder den „Iced Coffee“ her, um ihre Landsleute zu begeistern.
Aber was ist ein Frappuccino?
Hierbei handelt es sich um ein Kaffee-Mischgetränk, das kalt serviert wird und sich somit besonderer Beliebtheit in der heißen Jahreszeit erfreut. Sie bereiten sich dieses Getränk im Mixer zu, in dem auch die dafür benötigten Eiswürfel zerkleinert werden. Setzen auch einige Frappuccino-Rezepte auf die Zubereitung ohne Kaffee, so möchten wir Ihnen an dieser Stelle natürlich eines vorstellen, in dem Kaffee nicht fehlen darf.
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Folgende Zutaten benötigen Sie für ein großes Glas:
- 10 Eiswürfel
- 240 ml Milch
- 1 TL Vanille-Extrakt (oder echte Vanille aus der Schote)
- 3 TL Puderzucker
- 3 TL Schoko-Sauce
- 60 ml Espresso
- Schlagsahne sowie Schoko-Sauce zum Garnieren
Und so gelingt die Zubereitung:
Mixen Sie die Eiswürfel mit der Milch, dem Puderzucker, dem Vanille-Extrakt, der Schokoladensauce sowie dem Espresso im Mixer zu einem cremigen Frappuccino. Anschließend geben Sie diese Masse in ein großes Glas und servieren alles, garniert mit Schokoladensauce und der Schlagsahne, mit einem Strohhalm.
„Was verbirgt sich hinter Iced Coffee“?
Hört sich ein wenig wie „Eiskaffee“ an, nicht wahr? Und so ist es auch. Sie bereiten sich nämlich einfach eine (größere) Tasse Kaffee zu, die Sie ungefähr 2 Stunden im Kühlschrank erkalten lassen. Danach füllen Sie gecrashtes Eis in ein großes Glas und geben den kalten Kaffee hinzu. Nach Geschmack noch Milch und Zucker in das Getränk geben – fertig ist Ihr Iced Coffee! Gewissermaßen der etwas simpler zubereitete Vorläufer des heute immer beliebteren „Cold Brew“.
Was gibt es noch über den Kaffee des „American way of life“ zu sagen?
In den Coffeeshops genießen die Amerikaner in Ruhe ihren Kaffee natürlich nicht, ohne dabei im Internet zu surfen, dem gratis W-LAN sei Dank. Die meisten Einheimischen jedoch werden ihren Kaffee To-Go nehmen. Das ist auch hierzulande eine zunehmend beliebte Lösung, da beispielsweise vor Arbeitsbeginn keine Zeit zum gemütlichen Kaffeegenuss bleibt. Vielen Kunden, ob von großen Ketten oder auch hippen Spezialitätenröstern, geht es im geschäftigen Alltag aber scheinbar eher um den Kaffee-Kick, als den Gaumenkitzel. Das ist wohl auch der Grund, warum die meisten Menschen ihren Kaffee in (für unsere Begriffe) überdimensional großen Kaffee-Bechern bestellen.
Der primär von Hektik geprägte innerstädtische Kaffeekonsum ist jedoch nur eine Seite der Medaille innerhalb der Kaffeekultur USA. Denn trotz riesiger Millionen-Metropolen leben immer noch viele Amerikaner auf dem Land, wo der „Kaffeegenuss“ im Grunde noch völlig anders aussieht. Sicherlich erinnern Sie sich noch an alte amerikanische Filme, in denen die Protagonisten an einem Truckstop Halt machen und Kaffee aus Kannen serviert bekommen. Diese Sitte hat sich bis heute erhalten. Denn Kaffee ist hier keineswegs Teil eines hippen Lifestyles, wie dies häufig in Europa der Fall ist, sondern einfach ein völlig normales Getränk. Praktischer Nebeneffekt: Nachgeschenkt wird der, üblicherweise in der Filterkaffeemaschine zubereitete Kaffee, in aller Regel kostenlos.
Fazit
Wie Sie lesen konnten, existieren in den USA im Grunde zwei verschiedene Kaffeewelten. Die eine ist geprägt durch eine vielfältige Auswahl an Produktvarianten, angefangen beim schlichten „Coffee To Go“ bis hin zum fancy Kaffee-Mix names Frappuccino. Auf der anderen scheint man wie in die Vergangenheit versetzt, wenn man die klassischen American Diner und Truckstops betrachtet, die einem an Raststätten und vermehrt im traditionellen Landesinneren begegnen. Und während auch hierzulande Coffeeshops immmer beliebter geworden sind und zum Alltag inzwischen wie selbstverständlich dazugehören, könnten die meisten Amerikaner mit der hiesigen Kaffeekultur dagegen sicherlich eher weniger anfangen.
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