Koffeinfreier Kaffee
14.11.2024

Entkoffeinierter Kaffee – eine gute Alternative?

Koffeinfreier Kaffee ist eine Alternative für Menschen, die auf Koffein verzichten möchten, nicht aber auf den Genuss von Kaffee. Eine hundertprozentige Freiheit von Koffein gibt es dabei allerdings nicht. In den Ländern der Europäischen Union (EU) sind maximal 0,1 Prozent Koffein erlaubt, bei Instant-Kaffee sogar bis zu 0,3 Prozent. Die internationalen Standards andernorts erlauben bis zu drei Prozent bei der Bezeichnung „entkoffeiniert“.

Kein Koffein, 1 Bohne, 400 Aromen: Die entkoffeinierte Kaffeebohne

Koffeinfreier Kaffee enthält noch alle etwa 400 Geschmack- und Aroma- gebenden Stoffe der Kaffeebohnen – nur eben das Koffein nicht mehr. Das heißt, dass Kaffeefreunde ganz ohne Koffein auf den vollen Kaffeegeschmack kommen. Wie aber wird das Koffein der Bohne entzogen?

Kaffeebohnen koffeinfreier Kaffee

Verfahren, um das wach machende und bei manchen unbeliebte Koffein zu entfernen, gibt es einige. So gibt es etwa folgende bekannte Methoden:

      – Der Schweizer Wasser Prozess
      – Kohlenstoffdioxid-Verfahren
      – Triglycerid-Verfahren

Ob der Entzug des Koffeins bei verschiedenen Produktionsweisen tatsächlich gelingt, ist unter Experten und Verbrauchern umstritten. Nicht zuletzt aus diesem Grund und wegen staatlicher Verbote kommen die anfänglichen Methoden zum Koffeinentzug der Kaffeebohnen heute so nicht mehr zum Einsatz. Ein kurzer Blick in die Geschichte des entkoffeinierten Kaffees lohnt sich trotzdem!

Entkoffeinierter Kaffee und seine Anfänge

Als Urvater des entkoffeinierten Kaffees gilt der Bremer mit dem klangvollen Namen Ludwig Roselius. Ludwig war davon überzeugt, dass die Todesursache seines Vaters zu viel Koffein in Folge eines exzessiven Kaffeekonsums war. Persönlich motiviert, das leckere Heißgetränk ohne die aufputschende Substanz genießen zu können, suchte Ludwig nach einer Möglichkeit, koffeinfreien Kaffee herzustellen. So entstand Anfang des 20. Jahrhunderts das erste kommerziell genutzte Verfahren. Hierbei kamen die noch ungerösteten grünen Kaffeebohnen zum Quellen in Salzwasser. Auf diese Art und Weise vorbehandelt, konnte anschließend die Extraktion des Koffeins mit Hilfe von Benzol beginnen. Was Ludwig Roselius nicht wusste, war, dass die Behandlung mit der Chemikalie Benzol sehr viel bedenklicher war als das Koffein selbst. Als Vorreiter entkoffeinierten Kaffees gestartet, wird Ludwigs Verfahren heute aus diesem Grund nicht mehr verwendet. Zum Glück gibt es heute weiter entwickelte und komplett unbedenkliche Methoden ohne Gefahr, um richtig leckeren Kaffee ohne Koffein herzustellen!

Koffeinfreier Kaffee in Gläsern

Viele Wege führen zu koffeinfreiem Kaffee

Ludwig Roselius Bemühungen in allen Ehren gehalten, sind wir heute froh, dass es andere Methoden zur Herstellung entkoffeinierten Kaffees gibt. Für alle Kaffeefreunde, die wissen wollen wie das Koffein heute aus der Bohne kommt, gibt es folgende Verfahren:

Das Indirekte Verfahren

Nach dem Prinzip des Schweizer Wasser Prozesses (SWP), entwickelt Ende der 1970er Jahre, arbeitet heute kaum noch ein Kaffeeproduzent. Das ist auch gut so, denn das Verfahren ist ziemlich kompliziert und verschwenderisch. Beim indirekten Verfahren des Schweizer Wasser Prozesses kommen die Bohnen in einem ersten Schritt in heißes Wasser, bis alle festen Bestandteile aus den Kaffeebohnen herausgelöst sind. Diese Bohnen werden im Anschluss entsorgt. Das Wasser enthält jetzt alle Bestandteile des Kaffees und läuft durch einen Aktivkohlefilter, der das Koffein entfernt.

In das koffeinfreie Wasser kommen nun neue Kaffeebohnen mit Koffein. Da aber alle anderen Bestandteile des als erstes verwendeten Kaffees in dem Wasser noch enthalten sind, löst sich aus den zweiten Kaffeebohnen jetzt nur das Koffein. Dieser Prozess ist sehr aufwändig, denn der Vorgang muss mehrfach wiederholt werden, damit das Koffein richtig entfernt wird. Auch das in dem Aktivfilter gebundene Koffein lässt sich nicht mehr separieren und für andere Zwecke wie zum Beispiel den medizinischen Bereich verwenden. Andere “indirekte Verfahren” arbeiten ähnlich, setzen jedoch ein anderes Lösungsmittel ein.

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Kohlenstoffdioxid-Verfahren

Von allen heutigen Prozessen von normalem zu entkoffeinierten Kaffee ist das Kohlenstoffdioxid-Verfahren wohl das nachhaltigste und schonendste Verfahren: Beim Kohlenstoffdioxid-Verfahren wird koffeinfreier Kaffee folgendermaßen hergestellt: C02 wird mit einem Druck von 73 bis 300 bar durch die mit Wasserdampf vorbehandelten Bohnen gepresst und löst so das Koffein heraus. Anschließend wird das C02 verdampft; dabei bleibt reines Koffein zur weiteren Verarbeitung für andere Zwecke übrig, zum Beispiel für medizinische.

Triglycerid-Verfahren

Beim Triglycerid-Verfahren werden die ungerösteten Kaffeebohnen zunächst in eine heiße Wasser-Kaffee-Lösung getaucht. Dabei kommt das Koffein an die Oberfläche der Bohnen, welche anschließend in heißes Kaffeebohnenöl eingetaucht werden. Das darin enthaltene Triglycerin entfernt das Koffein – nicht jedoch die anderen Aroma– und Geschmacksstoffe. Nach einem abschließenden Separierungs- und Trocknungsprozess sind die Bohnen koffeinfrei.

Koffeinfreier Kaffee: Unsere Testsieger

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Alle Fakten zu koffeinfreiem Kaffee

  • Selbst entkoffeinierter Kaffee, besitzt immer noch einen geringen Anteil an Koffein. Chemisch ist es leider nicht möglich, den Bohnen das gesamte Koffein zu entziehen. Entkoffeinierter Kaffee darf in der EU noch maximal 0,1 Prozent Koffein enthalten. Zum Vergleich: Eine normale Kaffeebohne kann etwa zwischen 0,8 und 4 Prozent Koffein enthalten.
  • Unsere Empfehlung: Greifen Sie auf koffeinfreien Bio-Kaffee zurück! Grund dafür ist, dass hier keine chemischen Lösungsmittel verwendet werden. Stattdessen kommt in der Regel die CO2-Methode zum Einsatz.
  • Besser als alle Produktionsverfahren wäre natürlich die Züchtung koffeinfreier Kaffeepflanzen, welche in Brasilien und in Japan versucht wird. Tatsächlich entdeckten Wissenschaftler 2004 in Äthiopien Arabica-Bohnen ohne Koffein. Doch die Zuchtergebnisse sind bislang ernüchternd: Zu viel Aufwand bei zu wenig Ertrag.

Übrigens: Wer den Koffeinkonsum gering halten möchte, kann auf Kaffee aus Arabica-Bohnen umsteigen. Diese Bohnen enthalten von Natur aus etwa die Hälfte des Koffeins wie ihre berühmte Schwester die Robusta-Bohne

Koffeinfreier Kaffee mit Gebäck

Entkoffeinierter Kaffee? Eine gute Alternative!

Die ausgeklügelten Entkoffeinierungsverfahren findiger Wissenschaftler ermöglichen heute den Genuss von Kaffee ganz ohne Koffein. Nun liegt es an Ihnen. Genießen Sie Ihren Kaffee lieber mit oder ohne Koffein? In unserem roastmarket-Shop finden Sie eine Vielzahl an Kaffee und entkoffeiniertem Kaffee, egal ob gemahlen oder als ganze Bohne. Probieren Sie sich durch die Vielfalt der Welt des Kaffees, egal wie Sie sich entscheiden. Denn eines steht fest: Der Geschmack von entkoffeinierten Kaffeebohnen steht der Kaffeebohne mit Koffein in nichts nach.

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