Wir haben einen weiteren Kaffee aus dem Hause Lavazza getest – diese Mal den Lavazza Crema e Gusto. Kann der Kaffee die Versprechen, die auf der Verpackung angegeben sind, halten? Wie schlägt sich der Kaffee im Geschmackstest? Diese und viele weitere Dinge haben wir einmal genauer unter die Lupe genommen.
Die Verpackung
Jedenfalls auf der Frontseite sind die Informationen bezüglich des Produktes äußerst spärlich. Der Konsument sieht lediglich, dass es sich um die Sorte „Crema e Gusto“ aus dem Traditionshaus Lavazza handelt und dass sich diese zur Zubereitung für alle Kaffee-Spezialitäten eignet sowie ideal für den Gebrauch im Kaffeevollautomaten ist. Etwa in der Mitte prangt eine Tasse aus weißem Porzellan, in der sich dampfender Kaffee mit einer ansehnlichen Crema befindet. Seitlich rechts wird der Verbraucher darüber informiert, dass sich in der Verpackung Kaffeebohnen befinden, ja, nicht unbedingt eine bemerkenswerte Überraschung. Über die konkrete Zusammensetzung erfährt man jedoch nichts Genaueres. Rückseitig ist jedenfalls zu lesen, dass es sich um eine mittelstarke Röstung, einen gehaltvollen und körperreichen Kaffee mit einer Intensität handelt, die in 5 Bohnen angegeben ist.
Nach dem Mahlen, so die weitere Mitteilung, ist die Sorte in allen Kaffeegeräten nutzbar. Wir jedenfalls fanden die Verpackung mit einem dominierenden bräunlichen Ocker-Ton nicht sonderlich ansprechend, wenngleich wir uns deswegen natürlich kein vorschnelles Geschmacksurteil erlauben wollen. Denn nicht selten liegen zwischen Aufmachung und Inhalt Welten. Preislich sind die Bohnen eindeutig im unteren Segment angesiedelt, wir sind also gespannt, ob sich hier ein Zusammenhang zur Produktqualität erkennen lässt.
Der Duft beim Öffnen
Uns strömte ein starker, intensiver Duft entgegen, der uns allerdings ein wenig säuerlich anmutete.
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Die Bohnen
Nach unseren Recherchen lüftete sich das Geheimnis: Die Sorte Crema e Gusto besteht aus 30 % Arabica-Bohnen und 70 % Robusta-Bohnen. Das Gesamtbild war leider nicht besonders harmonisch, da die Bohnen wohl eine unterschiedliche Röstung erfahren hatten. Manche Bohnen waren sehr dunkel und die Packung wies überdurchschnittlich viele Bruchstücke auf. Auch konnten wir sogar Reste von Kaffeekirschen erkennen. Alles in allem: Nicht gerade ein appetitlicher Anblick! Einen sehr gleichmäßig gerösteten Kaffee, der zudem nur wenig Öl enthält – perfekt für den Vollautomaten – finden Sie bei dem Selezione Crema aus dem Hause Segafredo.
Die Crema
Wir stellten zuerst einen Espresso im Kaffeevollautomaten her. Die Crema war, wohl nicht zuletzt dank des hohen Robusta-Anteils, sehr langlebig und robust mit dem typisch feinen bräunlichen Ton. Mit diesem allerdings rein optischen Ergebnis waren wir zufrieden.
Der Geschmack
Typisch bei allen Kaffeesorten von Lavazza ist die Angabe des Aromaprofils, das laut Hersteller bei dieser Sorte „Noten von Schokolade“ enthalten soll. Diese konnten wir weder beim Espresso, noch beim „normalen“ Kaffee oder bei Cappuccino und Latte Macchiato herausschmecken! Dagegen fanden wir den Geschmack beim Espresso und auch beim normalen Kaffee eher ein wenig säuerlich im Abgang und im Ganzen nicht sonderlich lecker. Bei den Getränken mit Milch wurde der säuerliche Geschmack zwar durch die Milch ein wenig gemildert, aber dennoch fanden wir den Kaffee weder körperreich noch aromatisch, sondern eher bitter. Unser einhelliges Urteil: Leider weist schon der niedrige Preis auf Qualitätsmängel hin: Lavazza hat weitaus bessere Sorten in seinem Sortiment!
Auch angesichts des nicht sonderlich beeindruckenden Bohnenbildes ist der niedrige Preis zwar angemessen, diese Sorte würden wir dennoch nicht den größten Kaffeegenießern empfehlen. Der gefühlt recht hohe Säuregehalt sollte in jedem Fall berücksichtigt werden, wenn man hierauf lieber verzichten möchte und mildere Varianten bevorzugt. Alles in allem waren wir persönlich von diesem Kaffee aus dem Hause Lavazza eher enttäuscht.
Welche Kaffee-Varianten können Sie mit Lavazza Crema e Gusto zubereiten?
Da sich über Geschmack bekanntlich nicht streiten lässt, ist mit dieser Sorte natürlich die Herstellung aller Kaffee-Abwandlungen möglich. Aufgrund des etwas sauren und bitteren Geschmacks empfehlen wir Ihnen aber eher die Herstellung von Kaffee-Variationen mit Milch, wie Latte Macciato und Cappuccino.
Welche Maschine benötigen Sie?
Der Hersteller empfiehlt besonders die Herstellung im Kaffeevollautomaten. Wenn Sie jedoch über eine Kaffeemühle verfügen, dann ist ebenso die Zubereitung in der Filter- und Mokka-Kanne sowie im Siebträger als auch in der Frenchpress Maschine möglich.
Die Lagerung
Nach dem Anbruch der Packung füllen Sie bitte die restlichen Bohnen in ein Behältnis mit einem luftdichten Verschluss und bewahren Sie dieses am besten im Kühlschrank auf. Etwa 5 Minuten vor der Herstellung des Kaffees sollten Sie die Sorte aus dem Kühlschrank nehmen.
Fazit zum Lavazza Crema e Gusto
Leider entspricht die Qualität der Sorte Lavazza Crema e Gusto nicht ganz dem, was sich gerade leidenschaftliche Kaffeegenießer von einem Produkt erwarten dürften. Auch den nach unserem persönlichen Empfinden recht hohen Säuregehalt des Kaffees – ungeachtet der Zubereitungsweise – sollte man beim Kauf auf jeden Fall berücksichtigen.
Sollten Sie sich zum Erwerb dieses Kaffees entscheiden, sind Getränke mit Milch auf jeden Fall den Kaffee-Variationen ohne Milch vorzuziehen