Mokka Kaffee – ein Hauch von Verführung, heiß und süß wie die Liebe, geheimnisvoll und einzigartig wie ein Märchen aus 1001 Nacht. Das ist die Komposition, die einen edlen Mokka Kaffee zum Genussgetränk werden lässt. Eine Köstlichkeit, die mehr ist als nur ein Kaffee, denn ein Mokka verbindet Freundschaft, Geschichte und offenbart eine jahrhundertealte Kultur.
Von Arabien über Konstantinopel nach Europa
Die Wiege der kleinen schwarzen Bohne, die uns so viel Genuss und Freude bereitet, liegt in Arabien. Die Mokka-Bohne wuchs erst wild in Äthiopien, bis sie schließlich im Jemen kultiviert und auf Plantagen angebaut wurde. Benannt wurde der Mokka nach der jemenitischen Hafenstadt al-Mucha (Mokka) am Roten Meer, die der wichtigste Ausfuhrhafen für Kaffee war.
Einer Erzählung nach brachte der Gouverneur von Jemen die Mokka-Kaffeebohne im 16. Jahrhundert als Gastgeschenk dem damaligen Sultan Süleyman dem Prächtigen, nach Konstantinopel. Dieses neue Getränk begeisterte den Sultan derart, dass der Mokka Kaffee bei Hofe sehr schnell einen besonders hohen Stellenwert erhielt. Es wurde sogar eigens ein Kaffeekocher eingestellt, der sich nur um das Kochen des Mokkas für den Sultan und seine Gäste bemühte. Er erhielt den Titel “Kahvecibas?” (Kaffeechef) und galt von nun an als eine wichtige Person des Hofes.
Der Mokka Kaffee und sein Todesurteil
Der Mokka Kaffee verbreitete sich sehr schnell in der Hauptstadt der Osmanen. In Konstantinopel wurden in kürzester Zeit über 600 Kaffeehäuser gebaut. Es entstand die Kultur der türkischen Kaffeezeremonie. Die Herren der Gesellschaft trafen sich in sehr luxuriösen Kaffeehäusern zur Entspannung, aber auch zu intellektuellen Diskussionszirkeln. Dies missfiel den Theologen des Landes und unter Sultan Murat IV wurden die osmanischen Kaffeehäuser verboten. Er stellte das Kaffeetrinken unter Todesstrafe und ließ die wunderschönen Kaffeehäuser, die mittlerweile bereits einen eigenen architektonischen Charakter hatten, abreißen. Doch schon der nächste Sultan wollte auf den Kaffeegenuss nicht verzichten und hob Anfang des 17. Jahrhunderts das Kaffeeverbot wieder auf. Von diesem Zeitpunkt an verbreitete sich die Kultur des Mokka Kaffees im gesamten Osmanischen Reich und reichte bis nach Europa.
Die Kaffeezeremonie wird Teil des sozialen Lebens
Das Ritual des Kaffeetrinkens verlagerte sich seit Sultan Mehmet IV in die Privathäuser und es entstand die bis heute lebendige Kaffeezeremonie. Einen türkischen Mokka trinkt man nicht einfach im Vorbeigehen auf die Schnelle, ihn als Coffee to go zu trinken, das käme gar einer Sünde gleich. Dieser Kaffee ist ein wichtiger Teil der türkischen Kultur und hat daher in der Gesellschaft einen besonderen Stellenwert. Er dient als Auftakt zu einem gesellschaftlichen Treffen oder als krönender Abschluss nach getaner Arbeit. Er kann aber ebenso als Dankesgeste serviert werden oder zur Begrüßung lieber Nachbarn. Jedes gute Mahl endet mit einem türkischen Mokka. Der Mokka Kaffee ist ein wichtiger Teil des sozialen Lebens.
So gelingt die Zubereitung des türkischen Mokka Kaffees
Die türkische Zubereitungsart ist das älteste Zubereitungsverfahren und unterscheidet sich vom arabischen Mokka kaum. Wichtig ist, dass die Bohne so fein wie Mehl gemahlen wird. Das macht den Mokka Kaffee aus. Für den Mokka eignen sich kräftig geröstete Arabicabohnen, die traditionell aus Äthiopien stammen. Nun benötigen sie noch ein kleines Stielgefäß, die Cezve (sie ist traditionsgemäß aus Kupfer), etwas Zucker, Wasser und eine Portion Geduld.
Für eine Tasse Mokka nimmt man einen gut gehäuften Kaffeelöffel Kaffeepulver, gibt Zucker dazu und verrührt beides miteinander. Die Zuckermenge richtet sich dabei nach dem Geschmack des Genießers. Für süßen Mokka gelten zwei Teelöffel Zucker, soll der Kaffee lieber ausgeglichen schmecken, dann genügt ein Teelöffel. Wer den reinen Kaffeegeschmack bevorzugt, der trinkt den Kaffee ohne Zucker. Nun wird die Wassermenge für eine Tasse Mokka hinzugefügt und alles wird gut und kräftig vermischt. Während des gesamten Kochvorgangs sollte nun der Kaffee nicht mehr umgerührt werden. Sobald der Kaffee einen Schaum bildet und dieser in der Cezve nach oben steigt, ist der Mokka fertig. Er darf nicht kochen, sonst wird er bitter und der wichtige Schaum geht verloren. In arabischen Ländern wird dem Mokka gerne noch Rosenwasser, Piment oder Kardamom zugefügt, so erhält der Kaffee eine ganz neue Note.
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Die vorbereiteten Mokka-Tassen sollten Sie kurz mit heißem Wasser ausgespült, damit der Kaffee nicht so schnell auskühlt. Der Kaffeeschaum, die Krönung des türkischen Mokkas, geben Sie nun mit einem Löffel in die kleine türkische Mokka-Tasse und darauf gießen Sie den Kaffee. Wenn sich danach der Schaum als Haube in der Tasse schließt, ist der türkische Mokka perfekt gelungen. Der türkische Mokka wird in kleinen, oft aufwendig dekorierten Mokka-Tassen serviert. Nicht fehlen darf daneben ein Glas Wasser sowie süßes buntes Lokum, das zusätzlich eine Krönung zum Kaffee darstellt.
Türkischer Mokka ein Genuss – mal süß, mal salzig, dann wieder Schicksal
Der türkische Mokka hat auch bei der Brautwerbung seine eigene Bedeutung. In der Türkei ist es noch selbstverständlich, dass der Bräutigam mit seiner Familie die Familie der Angebeteten besucht. Man lernt sich näher kennen und der Bräutigam bittet um die Hand seiner Liebsten. Bei diesem Besuch kocht die Braut den Kaffee. Natürlich strengt sie sich dabei besonders an, damit jeder Besucher mit seinem gewünschten Kaffee-Geschmack zufrieden ist. Nur beim Brautwerber wird das Mädchen einen noch besseren Mokka kochen. Sie wird ihn anstatt mit Zucker, mit Salz kochen. Wenn der Angebetete den Kaffee ohne mit der Wimper zu zucken trinkt, und ihr anschließend dankt und sagt “ellerine sağlık” – mögen deine Hände weiterhin so gut kochen, dann hat er die Brautwerbung bestanden.
Der türkische Mokka hat noch eine weitere Tradition, die bis heute in der ganzen Türkei gepflegt wird. Im Kaffeesatz zeigt sich die Zukunft des Genießers. In guten Kaffeehäusern in Istanbul warten dafür extra Kaffeesatzleser, die Sie gerne gegen einen Obolus beanspruchen können. Im privaten Kreis sitzt garantiert eine gute Kaffeesatzleserin mit am Tisch, die über die Zukunft orakeln kann. Dafür nimmt der Kaffeetrinker nach dem letzten Schluck Kaffee seine Untertasse, legt sie auf die Kaffeetasse, dreht beides um und schwenkt kurz die Tasse mit dem Teller. Danach darf sich der Kaffeesatz setzen, das kann schon ein paar Minuten dauern, und erst dann lüftet sich das Geheimnis der Zukunft.
Fazit zum Mokka Kaffee
Die Bohne des Mokka Kaffees muss wie Mehl so fein gemahlen werden.
Wichtig beim Kochen von türkischem Mokka Kaffee ist die Schaumhaube, nur eine vollständig erhaltene Schaumhaube ist der Beweis für einen gut gekochten Mokka Kaffee.
Mokka Kaffee wird mit dem Kaffeesatz in die Tasse gefüllt. Vor dem Trinken setzt sich das Kaffeepulver allerdings ab, sodass der Kaffee in seiner perfekten Reinheit genossen werden kann.
Fotos: iStock – © 13-Smile, fotolia – © chayathon2000, fotolia – © alexandro900
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3 Kommentare
Warum reicht man zum Mokka etwas kaltes Wasser?
Lieber Herr Schneider,
vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Magazinartikel und für Ihre Frage! In erster Linie ist ein Glas Wasser zu einem Mokka, oder auch Kaffee, persönliche Geschmacksache und Gewohnheit. Viele Kaffeetrinker empfinden es als erfrischend, ein Glas Wasser zu einem Kaffee oder Mokka zu trinken, um beispielsweise den Kaffeegeschmack zu neutralisieren. Hier können Sie einfach nach Ihrem persönlichen Geschmack entscheiden!
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit der Information weiterhelfen konnten. Berichten Sie uns gern von Ihren Erfahrungen.
Beste Grüße vom gesamten roastmarket-Team
Sehr informativ! Vielen Dank!