So mancher Kaffeegenießer, der noch kein entsprechendes Gerät etwa von Jura, Delonghi, Siemens, Melitta oder Saeco sein Eigen nennt, denkt über den Kauf eines Kaffeevollautomaten nach. Denn die praktischen Alleskönner bereiten auf Knopfdruck frisch und in hoher Qualität verschiedenste Kaffeespezialitäten zu. Das Besondere: Durch das Mahlen der Kaffeebohnen direkt vor dem Brühen erhalten Espresso, Cappuccino und Latte Macchiato ein besonders vollmundiges Aroma. Doch der Kauf eines Vollautomaten sollte gut überlegt sein. Welcher Kaffeevollautomat für Sie am besten geeignet ist, hängt davon ab, welche Funktionen Sie sich wünschen.
Wichtigstes Kriterium: Preis-Leistungs-Verhältnis
Qualität hat ihren Preis – das gilt auch für Kaffeevollautomaten. Wer ein Gerät für einen Preis von unter 200 € kauft, muss sehr wahrscheinlich mit Einbußen im Funktionsumfang leben. Teurere Maschinen bieten mehr Funktionalität und brühen meistens einen besseren Kaffee. Das bedeutet allerdings nicht, dass ein günstiger Kaffeevollautomat grundsätzlich keinen leckeren Kaffee zubereiten kann. Schließlich kann oder möchte nicht jeder Kaffeeliebhaber eine vierstellige Summe in eine solche Maschine investieren. Außerdem trinkt nicht jeder gleich viel Kaffee, bevorzugt dieselben Getränke, benötigt die gleichen Funktionen oder setzt ähnliche Prioritäten bei einem Kaffeevollautomaten. Deshalb ist für viele Experten der Preis bzw. das Preis-Leistungs-Verhältnis das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Kaffeevollautomaten. Und das fängt bei der Ausstattung an.
Ausstattungsmerkmale von Kaffeevollautomaten
Die Ausstattung der Maschine entscheidet, welche Kaffeespezialitäten dieser zubereiten kann.
Kaffeevollautomaten sind in der Lage, ganze Bohnen zu verarbeiten. So steckt in jeder Tasse Kaffee das volle Aroma der Kaffeebohne. Einige Modelle können zudem gemahlenen Kaffee verarbeiten, was sich dann anbietet, wenn Kaffeetrinker bestimmte Variationen, Bohnen oder Röstungen nur selten zubereiten.
1. Brühgruppe
Zu den typischen Bestandteilen der Geräte gehört die Brüheinheit (Brühgruppe). Sie ist dafür zuständig, den gemahlenen Kaffee für jede Tasse richtig zu portionieren und unter hohem Druck im Filter zusammenzupressen. Anschließend lässt sie heißes Wasser durch den Filter laufen.
Die Größe der Brüheinheit ist von einer Maschine zur anderen unterschiedlich und kann mal mehr und mal weniger Kaffeepulver (Kaffeemehl) zusammenpressen. Große Brühgruppen können zwei Tassen Kaffee auf einmal zubereiten oder den Kaffee stärker aufbrühen.
2. Milchaufschäumsystem
Wer gerne Kaffeevarianten mit Milchschaum wie Cappuccino oder Latte Macchiato trinkt, wird sich für Kaffeevollautomaten mit integriertem Milchaufschäumsystem interessieren. Während einige Modelle die Milch über eine spezielle Düse mit heißem Dampf aufschäumen, sind andere Geräte mit einem eigenen Behälter für die Milch ausgestattet. Da der beste Milchschaum aus kalter (aber lichtempfindlicher) H-Milch gemacht wird, empfiehlt sich ein Thermobehälter aus getöntem durchsichtigen Kunststoff.
3. Wasserfilter
Die Wasserqualität ist in ganz Deutschland sehr gut. Regional gibt es jedoch große Unterschiede beim Härtegrad des Wassers. Um den Kalkgehalt des Wassers individuell zu bestimmen, lohnt sich ein kurzer Test mit entsprechenden Teststreifen, die zum Beispiel in vielen Apotheken und Baumärkten erhältlich sind. Der Test zeigt über eine Verfärbung des Streifens, in welchem Bereich der Härtegrad des Wassers liegt.
Je höher dieser ist, umso mehr Kalt enthält das Wasser und umso größer ist die Gefahr von Kalkablagerungen in der Maschine. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, einen Vollautomaten mit integriertem Wasserfilter zu wählen. Dieser kann das Verkalkungsrisiko erheblich verringern. Ein weiterer Vorteil: Das gefilterte Wasser ist weicher und unterstützt den feinen Geschmack des Kaffees. Allerdings muss ein Wasserfilter regelmäßig (alle drei Monate) ausgetauscht werden, sodass hier Folgekosten entstehen.
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4. Automatische Reinigung oder Handreinigung
Wie bei jedem Gerät, das unmittelbar mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, spielt die Reinigung auch im Bereich Kaffeevollautomat eine große Rolle. Hierbei können Kalkreste aus dem Wasser, Kaffeeöle und Milchreste zu massiven Verunreinigungen führen. Deshalb ist es ratsam, den Vollautomaten regelmäßig und sorgfältig zu reinigen. Viele Kaffeevollautomaten verfügen über verschiedene automatische Reinigungsprogramme, die Kaffeeöle und Kalkreste entfernen. Experten empfehlen Programme, die zur Reinigung der Brüheinheit ein spezielles Reinigungsmittel und mindestens 80 °C heißes Wasser verwenden. Eine solch hohe Temperatur ist nötig, um Kaffeefette gründlich von Oberflächen zu entfernen.
Eine sorgfältige manuelle Reinigung der Brühgruppe ist nur dann möglich, wenn sie ausbaubar ist, was jedoch längst nicht auf alle Modelle zutrifft. Auch Mahlwerk und Milchdüse sollten sich aus hygienischen Gründen für die Reinigung heraus- beziehungsweise abnehmen lassen.
5. Individuelle Einstellungen
Die meisten Kaffeevollautomaten lassen sich individuell einstellen. Vor jeder Zubereitung können bei Bedarf die Tassengröße und die Menge der Kaffeebohnen gewählt werden. Manche Modelle, wie zum Beispiel Topversionen der Delonghi ECAM Serie oder auch einige Caffeo Modelle von Melitta, erlauben es darüber hinaus, bei Kaffeespezialitäten wie Cappuccino oder Latte Macchiato das Verhältnis von Kaffee zu Milch und Milchschaum individuell zu bestimmen und dieses für den späteren Gebrauch in einem eigenen Benutzerprofil zu speichern. So genießt jedes Familienmitglied die für seinen Geschmack perfekte Kaffeespezialität. Übrigens: Manche Kaffeevollautomaten verfügen sogar über eine Teefunktion, sodass auch Teetrinker in der Familie nicht auf ein leckeres Heißgetränk verzichten müssen.
6. Design für jeden Geschmack
Auch, wenn das Design für die Funktionalität eines Kaffeevollautomaten keine Bedeutung hat, spielt es für die Kundenzufriedenheit eine wichtige Rolle. Wer möchte schon gerne ein Gerät in der Küche stehen haben, das nicht zur sonstigen Ausstattung oder Gestaltung passt oder dem persönlichen Designgeschmack überhaupt nicht entspricht? Die Optik des Kaffeevollautomaten sollte deshalb ebenfalls ein Kriterium bei der Kaufentscheidung sein. Angesichts der großen Auswahl dürfte es kein Problem sein, das passende Gerät zu finden.
Die größten bzw. beliebtesten Marken für Kaffeevollautomaten sind (in alphabetischer Reihenfolge): AEG, Bosch, Delonghi, Gaggia, Gorenie, Jura, Krups, Melitta, Philips, Philips Saeco, Siemens, Solac, Solis, Spidem und WMF.
Ein Tipp: Vor der Kaufentscheidung lohnt sich ein Blick auf das gesamte Sortiment an Kaffeevollautomaten der einzelnen Hersteller. Nicht immer ist bei jedem Händler nämlich auch jedes Modell erhältlich und verfügbar.
Der richtige Kaffeevollautomat für den perfekten Kaffeegenuss
Wer sich überlegt welcher Kaffeevollautomat am besten geeignet ist, sollte bei der Kaufentscheidung berücksichtigen, wie häufig der Kaffeevollautomat voraussichtlich zum Einsatz kommt. Mit Blick auf die großen Preisunterschiede spielt es eine gewisse Rolle. Für einen gelegentlichen Espresso zu besonderen Anlässen lohnt sich kaum ein Gerät zu einem hohen dreistelligen oder gar vierstelligen Preis. Wer jedoch täglich Kaffee trinkt und noch dazu die Abwechslung liebt, sollte in einen höherwertigen Automaten investieren.
Lieblingskaffees unserer Kunden
Unabhängig von den persönlichen Vorlieben sind für alle Kunden, im Sinne der Energie- und Kostenersparnis, Kaffeevollautomaten mit Energiesparfunktionen zu empfehlen. Entsprechende Modelle trennen sich zum Beispiel vollständig vom Stromnetz, wenn sie ausgeschaltet werden (anstatt in einen Stand-by-Modus zu wechseln) und schalten sich nach einer gewissen Zeit der Untätigkeit automatisch ab.
Fazit
- Von Jura und Delonghi über Siemens und Saeco bis hin zu Philips und Melitta – es gibt eine riesige Vielfalt an Kaffeevollautomaten für jeden Geschmack und Geldbeutel.
- Vor dem Kauf eines Kaffeevollautomaten sollten Sie sich über die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse klar werden.
- Auf Basis der individuell gesetzten Prioritäten infrage kommende Kaffeevollautomaten auswählen und sich schließlich für das Modell mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis entscheiden.
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