Eine Kaffeemühle, mit der Sie vorzugsweise die Bohnen nach Bedarf frisch mahlen können, gehört mittlerweile zur Grundausstattung jedes Kaffee-Liebhaber-Haushaltes. Frisch gemahlene Kaffeebohnen geben dem Kaffee, im Gegensatz zu schon gemahlenem Pulverkaffee, einen einzigartigen, vollmundigen Kaffee-Geschmack. Wenn Sie also auf der Suche nach der perfekten Kaffeemühle für Ihre ganz speziellen Bedürfnisse sind, so hält der Markt für Sie eine riesige Auswahl bereit. Aber lesen Sie selbst!
Die Kaffeemühle: Eben kein Relikt aus der Ära unserer Großeltern
Der Zweck einer Kaffeemühle ist das punktgenaue Mahlen des gerösteten “schwarzen Goldes”, wie die Bohnen auch genannt werden. Heute, (sollten wir sagen: leider?!) sehen diese Kaffeemühlen nur noch in den seltensten Fällen so aus wie die alten mit einer Handkurbel betriebenen Kegelmühlen aus Holz, die Sie vielleicht noch aus der Küche Ihrer Großmutter kennen. Dennoch hat die Kaffeemühle, auch als manuelles Modell, alle Zeiten überdauert, selbst wenn sie heutzutage ebenso oft elektrisch betrieben wird.
Die verschiedenen Mahlwerke
Im Handel haben Sie die Wahl zwischen drei gängigen Mahlwerk-Bauarten:
Das Schlagmahlwerk ist vergleichbar mit der Funktionsweise eines Mixers. Wenn Sie sich für ein solches Mahlwerk entscheiden, dann erhalten Sie ein Kaffeemehl, das äußerst ungleichmäßig und nicht homogen ist. So sind Ergebnisse von staubähnlicher Konsistenz bis hin zu großen Stücken keine Seltenheit. Annähernd gleichmäßig gemahlene Bohnen sind jedoch für eine harmonische Extraktion wichtig. Daher ist ein solches Mahlwerk für echte Kaffee-Liebhaber eher nicht geeignet.
Das zweite Verfahren basiert auf dem Scheibenmahlwerk. Bei dieser Bauart dreht sich eine gezahnte Scheibe über eine andere. Durch die erzeugte Zentrifugalkraft wird das Mahlgut nach außen gedrückt. An der Stelle der Scheiben mit geringerem Abstand entsteht nun ein relativ einheitliches Bohnenpulver. Jedoch hat ein solches Scheibenmahlwerk den Nachteil, dass das Pulver durch die hohen Drehzahlen ziemlich warm wird, was sich nachteilig auf das Aroma auswirkt.
Die dritte Konstruktion, die beliebteste im Hausgebrauch, ist das Kegelmahlwerk. Bei dieser Bauart dreht sich ein konisch geformtes Mahlwerk, das Fachleute auch als “Kegel” bezeichnen, über ein Negativ. Wissenswert ist in diesem Zusammenhang, dass Sie die Distanz zwischen den beiden Mahlwerkzeugen nach Ihren Wünschen regulieren können, was Ihnen die Nutzung eines breiteren Spektrums erlaubt. Meist ist die Fläche des Kegelmahlwerks, bei demselben Durchmesser, etwas größer als die eines Scheibenmahlwerks. Die Drehzahl eines Kegelmahlwerks beträgt ungefähr 400 Umdrehungen pro Minute, weil bei einer solchen Konstruktion nicht nur die Flieh- sondern auch die Schwerkraft entscheidend ist. Auf diese Weise wird es – funktionsschonend – auch weniger beansprucht. So ist dieses Mahlwerk langlebiger und robuster als die beiden zuvor beschriebenen.
Nicht nur bei Funktionsweise und Mechanik gibt es Unterschiede, sondern auch hinsichtlich der verwendeten Materialien. Keramik oder Stahl sind hier die Möglichkeiten, vorweg sei aber gesagt: Es gibt kein klar bessere Variante, beide haben ihre Stärken. Mahlwerke aus Keramik sind an sich härter und somit verschleißarm. Gerät jedoch beispielsweise ein kleiner Stein in ein solches Mahlwerk hinein, kann dadurch das spröde Material schnell beschädigt werden. Stahlmahlwerke hingegen sind in dieser Hinsicht robuster, dafür hat das Material nicht ganz so harte Eigenschaften.
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Welches Mahlwerk ist für mich geeignet?
Vorweg möchten wir Ihnen noch einmal auf jeden Fall den Erwerb von ganzen Bohnen empfehlen. Da Kaffee schon kurz nach dem Rösten etwas von seinem Aroma einbüßt, sollten Sie die Bohnen innerhalb von sechs bis acht Wochen nach der Röstung verbrauchen. Der bereits gemahlene Kaffee bietet nämlich dem Sauerstoff, der dem Aroma nicht besonders förderlich ist, eine weitaus größere Angriffsfläche.
Mühlen mit einem Kegelmahlwerk sind demnach für Liebhaber eines mit frisch gemahlenen Bohnen zubereiteten Kaffees die geeignete Option. Welche Art der Kaffeemühle ist nun aber ratsam? Eher ein elektrisches oder ein manuelles Modell?
Die Beantwortung dieser Frage ist abhängig von der Kaffee-Menge, die Sie täglich genießen möchten. Sollten Sie sich beispielsweise lediglich einmal oder zweimal am Tag einen Kaffee mittels Handfilter zubereiten, dann ist eine Handmühle mit Kegelmahlwerk hervorragend geeignet. Überdies können Sie auf diese Weise auch das Mahlen als Ritual so richtig auskosten. Bewirten Sie jedoch täglich mehr als zwei Personen mit diesem leckeren Heißgetränk, dann sollten Sie über den Kauf einer elektrischen Kaffeemühle nachdenken.
Elektrische Kaffeemühlen
Generell sind aussagekräftige Testergebnisse bei elektrischen Kaffeemühlen nicht einfach, da es auf dem Markt eine Fülle unterschiedlicher Produkte gibt, angefangen von diversen Mahlwerken bis hin zu der Gramm-genauen Ausgabe des Mahlgutes durch digitale Anzeigen. Auf beiden Gebieten existieren günstige Einsteiger-Modelle.
So haben sich zum Beispiel Kaffeemühlen, wie die “Graef CM 80” mit hochwertigem Kegelmahlwerk des gleichnamigen Unternehmens als leistungsstarkes Modell am Markt etabliert. Auch Mühlen der Firma Bodum werden gerne gekauft, da sie mit einer gut durchdachten Funktionalität und preisgekrönten Designs überzeugen. Eine solche Kaffeemühle können Sie schon im unteren Preissegment erwerben.
Diese Geräte stehen jedoch lediglich stellvertretend für eine Fülle elektrischer Kaffeemühlen. Für welches Modell Sie sich letztendlich entscheiden, ist immer abhängig von Ihren ganz individuellen Bedürfnissen.
Beliebte elektrische Kaffeemühlen
Manuelle Kaffeemühlen
Handmühlen, die Sie optional sogar noch in traditionellem Design erwerben können, stellen für Ihre eigenen Bedürfnisse eine gute und preiswerte Alternative zu elektrischen Modellen dar. Sie verfügen über ein robustes Kegelmahlwerk, bei dem Sie den Mahlgrad, je nach Typ der Mühle, sogar wählen können. Dabei gehören die Handmühlen aus dem Hause “Hario” zu den besonders empfehlenswerten Ausführungen mit ihrem homogenen Mahlgut. Sie sind allesamt nicht nur ausgesprochen ästhetisch anzusehen, sondern auch herrlich kompakt, so dass Sie “Ihre” Handmühle besonders leicht, beispielsweise auf Reisen, transportieren können. Darüber hinaus ist die Zeremonie des Mahlens von dann frisch duftenden Bohnen mit einer solchen manuellen Kaffeemühle einfach unvergleichlich!
Comandante C40 MK3:
Die beste Handmühle der Welt.
So gelingt die Reinigung
Geröstete Kaffeebohnen enthalten reichlich Öle und Fette, die sie beim Mahlvorgang abgeben. Diese setzen sich an den Bestandteilen des Mahlwerks und in kleinen Zwischenräumen der Kaffeemühle ab, wodurch die Beschaffenheit und das Aroma des Mahlergebnisses beeinträchtigen werden kann. Daher empfiehlt sich eine regelmäßige Reinigung der Kaffeemühle, etwa alle ein bis zwei Wochen. Dafür gibt es spezielle Granulate, die genauso wie Kaffeebohnen gemahlen werden und dabei die Rückstande entfernen. Alternativ kann natürlich auch die Mühle in ihre Einzelteile zerlegt und von Hand gesäubert werden. Auf jeden Fall sorgen Sie so für eine langanhaltende Qualität des Mahlguts.
Fazit
- Entscheiden Sie sich immer für den Kauf ganzer Bohnen, denn nur so können Sie das vollmundige Kaffee-Aroma perfekt genießen. Egal, ob Sie die elektrische Kaffeemühle oder ein manuelles Modell für Ihre Bedürfnisse favorisieren: Achten Sie bitte auf die Kegelmahlwerk-Ausstattung als optimale Variante.
- Die Entscheidung für eine elektrische oder manuelle Kaffeemühle ist stets abhängig von Ihren individuellen Bedürfnissen und der Menge, die Sie täglich genießen möchten.
- Hochwertige Handmühlen mit einem Kegelmahlwerk, auch in traditioneller Optik, sind nicht nur ganz besonders ästhetisch, sondern machen das Mahlen der Kaffeebohnen zu einem echten Genießer-Event! Denn diese Zeremonie, die Sie mit einer solchen Handmühle auch auf Reisen zelebrieren können, stimmt Sie einfach perfekt auf den künftigen Genuss einer frischen Tasse Kaffee ein!
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