Yirgacheffe – ein äthiopischer Spezialitätenkaffee
Yirgacheffe Kaffee ist einer der bekanntesten und zugleich beliebtesten Kaffees aus Äthiopien. Der Spezialitätenkaffee wird in einer Region im Süden des Landes angebaut, welcher er auch seinen Namen verdankt. In Kaffeegärten, die oftmals kleiner als ein Hektar sind, werden die Kaffeepflanzen von Kleinbauern angepflanzt, liebevoll umsorgt und aufbereitet.
Die Yirgacheffe Kaffeekirschen reifen in einer Höhe zwischen 2.000 bis 2.200 Metern heran. Sowohl das kühle Höhenklima als auch der nährstoffreiche Boden tragen dazu bei, dass die Kaffeekirschen ein vielfältiges Aroma entwickeln und fruchtig-würzige Geschmacksrichtungen bilden können. Gerade diese Komplexität an einzigartigen Aromen hat dazu geführt, dass die Nachfrage an diesem außergewöhnlichen Kaffee stetig wächst. Auch hier in Deutschland erfreut sich Yirgacheffe an stetiger Beliebtheit und ist zu einem echten Trend-Kaffee geworden.
Äthiopien ist das Heimatland der Arabicabohnen
Äthiopien ist für seinen Kaffee weltberühmt und gilt als Wiege der Arabicabohnen. Neben Gemüse, Blumen und Ölsaaten zählt Kaffee zu einem der wichtigsten Exportgüter des ostafrikanischen Landes. Ganze dreizehn Monate Sonnenschein machen Äthiopien zu einem ausgezeichneten Kaffee-Herkunftsland. Aber gehen wir noch einmal einen Schritt zurück: dreizehn Monate? Ja, Sie haben richtig gelesen! Die äthiopische Zeitrechnung unterscheidet sich in einigen Punkten drastisch von unserer, weshalb der äthiopische Kalender einen Monat mehr kennt und das neue Jahr am 11. September beginnt.
Kaffee wächst in Äthiopien in der Regel in naturbelassenen Waldgärten heran. Ein Großteil der Kaffeebohnen stammt dabei aus dem Hochland um Addis Abeba. Generell wird zwischen sonnengetrockneten und gewaschenen Kaffees aus Äthiopien unterschieden. Wohingegen die getrockneten Kaffees etwas geheimnisvoll und eigenwillig schmecken, überzeugen die gewaschenen Kaffees mit sanften Aromen wie etwa Zitronen- und Blumentönen. Mit seinen extravaganten Noten ist der Yirgacheffe unverkennbar. Nicht umsonst zählt diese Rarität in der Kaffeewelt zur absoluten Königsklasse.
Yirgacheffe – eine einzigartige Aromenvielfalt
Yirgacheffe zeichnet sich durch sehr frische und florale Geschmacksnoten aus, die manch einen Kaffeeliebhaber beim Genuss der ersten dampfenden Tasse regelrecht verzaubern. Weitere unverkennbare Markenzeichen des Spezialitätenkaffees sind die charakteristische Yirgacheffe-Würze sowie der typische Zitrusgeschmack, dessen fruchtiges Aroma Erinnerungen an Beeren und Blumen weckt. Ein karamelliger Nachgeschmack rundet das Geschmackserlebnis optimal ab. Nicht zuletzt überzeugt der Yirgacheffe Kaffee mit einem geringen Anteil an Säure und einem ausgesprochen milden und ausgewogenen Geschmack. Dadurch ähnelt der Yirgacheffe farblich schwarzem Tee oder hellem Filterkaffee, da er durch die feinen Aromen und die hellere Röstung eher mittelbraun leuchtet, anstatt dunkelbraun und kräftig zu sein. Diese Eigenschaften machen ihn auch zu einer beliebten Komponente bei äthiopischen Kaffee-Zeremonien, welche bis heute wichtige Bestandteile des sozialen und kulturellen Lebens sind.
Exkurs: die Kaffee-Zeremonie in Äthiopien
Äthiopien ist nicht nur als Hauptproduzent hochwertiger Kaffeebohnen bekannt, sondern auch für seine besondere Kaffeekultur. Für eilige Kaffeetrinker, die sich lediglich einen kurzen Koffeinkick am Morgen wünschen, wäre die typisch-äthiopische Kaffeezeremonie wohl eher weniger geeignet, denn hier wird wahrer Kaffeegenuss als Ritual zelebriert. In einer Sitzung werden bis zu drei Tassen schwarzen Kaffees hintereinander getrunken. Aus diesem Grund kann die Kaffeezeremonie, die sogenannte “jebena buna”, sehr viel Zeit in Anspruch nehmen.
Auch die Vorbereitung selbst ist recht zeitaufwändig. Bevor die grünen Kaffeekirschen über heißen Kohlen geröstet werden, werden sie ausgiebig von den Frauen gewaschen. Nach der Röstung werden die pechschwarzen Kaffeebohnen mit Mörser und Stößel grob von Hand gemahlen. Im Anschluss werden sie in eine Kanne aus Lehm, die jebena, gefüllt. Hier wird der Kaffee mit Wasser vermischt. Die Kanne verbleibt so lange auf dem Feuer, bis sich Dampf bildet. Typischerweise wird der teils bittere Kaffee mit Zucker gesüßt und in einer henkellosen Tasse serviert.
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Wie wird Yirgacheffe Kaffee zubereitet?
Der aromatische und voluminöse Geschmack kann dem Yirgacheffe Kaffee auf verschiedene Weise entlockt werden. So stellt dieser Spezialitätenkaffee eine ideale Grundlage für leckere Milchmischgetränke wie Latte Macchiato oder Cappuccino dar. Erfahrungsgemäß ist der Yirgacheffe allerdings am besten für die Zubereitung als Filterkaffee geeignet. Im folgenden haben wir eine Übersicht über die bekanntesten Filter-Zubereitungsarten für Sie zusammengestellt. Einen Überblick über alle Kaffee-Zubereitungsarten finden Sie in diesem Artikel.
- Handfilter: Wer den Kaffee von Hand zubereiten möchte, kann auf eine Chemex oder einen klassischen Handfilter zurückgreifen. Bei dieser Brühmethode werden die Aromen allein durch die Schwerkraft aus dem Kaffeepulver extrahiert.
- Filterkaffeemaschine: Diese Zubereitungsart ähnelt der des Handfilters, bietet allerdings etwas mehr Komfort. Der Moccamaster, eine besondere Variante der Filterkaffeemaschine, startet den Brühprozess beispielsweise völlig automatisch.
- French Press: Nachdem der Kaffee in der French Press drei bis fünf Minuten gezogen hat, wird der sogenannte Stempel heruntergedrückt, um die Extraktion zu stoppen. Mit dieser Methode wird die angenehme Säure sowie die feinen Nuancen des Yirgacheffe Kaffees sehr gut herausgearbeitet.
- AeroPress: Die Grundidee ist mit dem Verfahren der French Press vergleichbar. Allerdings gelangt hier dank einer Filtration garantiert kein Kaffeesatz in Ihre Tasse.
- Syphon: Eine Hitzequelle bildet die Grundlage dieses manuellen Kaffeebereiters. Diese Zubereitungsart ist optimal geeignet, um die vielfältige Aromenkomplexität des Spezialitätenkaffees zu extrahieren.
Unsere Yirgacheffe-Empfehlungen
Nicht nur Yirgacheffe stammt aus Äthiopien
Äthiopische Kaffees haben ihre Namen den unterschiedlichen Regionen zu verdanken, aus denen sie stammen. So gibt es neben dem Yirgacheffe zum Beispiel auch die Kaffeespezialitäten Harrar, Sidamo und Limu. Harrar zählt neben Yirgacheffe zu den bekanntesten Sorten des ostafrikanischen Landes. In einer Höhe von 1.500 bis 2.100 Metern wächst er unter besten klimatischen Bedingungen zu einem ausgewogenen Rohkaffee heran. Ein typisches Merkmal dieser Kostbarkeit ist die charakteristische Färbung der Kaffeebohnen, welche an Bernstein erinnert. Harrar Kaffee verfügt über einen kräftigen Körper und begeistert mit eindrucksvollen Noten von Mokka. Ein Großteil wird in der Regel nach Saudi-Arabien exportiert, weshalb Sie Harrar Kaffee leider so gut wie nie sortenrein bekommen.
Die Region Sidamo liegt im Süden Äthiopiens. In schattigen Waldgärten bauen die Kaffeebauern den Rohkaffee auf knapp 1.800 Metern Höhe an. In diesem kühlen Höhenklima reifen die Kaffeekirschen langsamer, weshalb sie mehr Zeit haben, ihre klassischen fruchtig erfrischenden Aromen zu entwickeln. Um sicher zu stellen, dass ausschließlich reife Kaffeekirschen gepflückt werden, werden sie von Hand geerntet und im Anschluss in der warmen Sonne getrocknet.
Limu Kaffee stammt aus dem südwestlichen Hochland, genauer gesagt aus den Regionen Limmu Sakka und Limmu Kossa. Kaffee zählt hier zu den wichtigsten Einnahmequellen. In einer Höhe von 1.900 bis 2.000 Metern wird diese Spezialität zumeist in Waldgärten als reiner Arabica Kaffee angebaut. Limu Kaffee ist für seine süßen und blumigen Aromen bekannt, die von einem Geschmack nach Zitrusfrüchten begleitet werden.
Fazit: Was ist das Besondere an Yirgacheffe?
- Die Spezialität wird in Äthiopien in der Region Yirgacheffe angebaut, welcher er auch seinen Namen verdankt.
- In einer Höhe von 2.000 bis 2.200 Metern reifen die Kaffeekirschen zu einem aromatischen Rohkaffee heran.
- Yirgacheffe Kaffee zeichnet sich durch seine typische Yirgacheffe-Würze, florale Noten sowie einem charakteristischen Zitrusgeschmack aus.
- Yirgacheffe ist optimal für die Zubereitung als Filterkaffee geeignet. Insbesondere als angesagter Cold Brew kann er seine spezifischen Aromen gänzlich entfalten.
- Auch die Kaffeespezialitäten Harrar, Sidamo und Limu stammen aus dem ostafrischen Land, welches überwiegend für seinen hochwertigen Arabica Kaffee bekannt ist.