Niederegger Lübeck
- „Niederegger GmbH & Co. KG“
- Die Geschichte des Hauses Niederegger
- Wie es mit dem Unternehmen Niederegger weiterging
- Die Geschichte hinter den Jubelkugeln
- Krieg und Wiederaufbau
- Die Niederegger Cafés
- Das Marzipanmuseum
- Das Niederegger Logo
- Niederegger Getränke im Shop von roastmarket
- Ausflug in die Vielfalt der Erzeugnisse
- Fazit
Niederegger Lübeck
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Das traditionsreiche Unternehmen „Niederegger GmbH & Co. KG“: marzipan-gewordene Kindheitsträume
Wer kennt sie nicht, diese Firma, die ab dem Jahr 1856 den russischen Zarenhof belieferte, und in dem gleichen Jahr bereits ihr 50-jähriges Geschäftsjubiläum feiern konnte. Ein Fest, das der 1777 in Ulm geborene Gründer, Johann Georg Niederegger, noch miterleben durfte. Ein halbes Jahr später verstarb er. In den nun über 200 Jahren seines Bestehens ist das Café Niederegger, gelegen im Herzen Lübecks, zum heimlichen Wahrzeichen der Hansestadt geworden. Das Unternehmen, ein Betrieb, mittlerweile in der achten Generation tätig, ist wohl einer der bekanntesten Hersteller von Lübecker Marzipan, aber auch Produzent anderer köstlicher Konditoreiprodukte und Kaffees.
Die Geschichte des Hauses Niederegger
Johann Georg Niederegger absolvierte im baden-württembergischen Langenau eine Lehre zum Konditor. Im Jahr 1803 zog er nach Lübeck und arbeitete in der Konditorei Maret am Markt. Nach dem Tod des Besitzers übertrug ihm dessen Witwe Niederegger das Geschäft, der damit am 1. März 1806 sein eigenes Unternehmen gründen konnte. Kurz danach errichtete Napoleon die Kontinentalsperre, ein Handelsembargo, sodass Niederegger die für die Marzipanherstellung dringend benötigten Rohstoffe, nämlich Mandeln aus Sizilien sowie Zucker ausgingen. Zwischen den Jahren 1811 und 1812 kam die Produktion gänzlich zum Erliegen. Findig wie er war und fokussiert darauf, sein Geschäft trotz aller Hindernisse voran zu bringen, gelang es ihm zwischen 1812 und 1814, den Nachschub durch Schmuggel via Helgoland zu sichern.
Ab 1814 ging es wieder aufwärts. Im Jahr 1822 bezog Niederegger ein eigenes Geschäftshaus, das genügend Platz zur späteren Integration eines Cafés und einer Marzipanfabrik bot. Im Jahr 1832 wurde Niederegger Federführer der Lübecker Konditoren-Vereinigung. Als er im Jahr 1856 verstarb, hinterließ er seinem Schwiegersohn Karl Georg Barth ein florierendes Unternehmen. Zur weiteren Steigerung des Absatzes führte Barth die maschinelle Marzipanproduktion ein.
Wie es mit dem Unternehmen Niederegger weiterging
Wilhelm Köpf, der das bis heute als Familienunternehmen bestehende Haus von 1864 bis 1895 leitete, integrierte ein Café und eine Leseecke in die Konditorei. Zuvor hatte er ein Nebengebäude erworben, um noch mehr Raum zu schaffen. Zur 700-Jahr-Feier der Reichsfreiheit Lübecks im Jahr 1926 stellte Niederegger die sogenannten „Jubelkugeln“ her, ein Marzipanprodukt, das diese Feier finanzierte.
Die Geschichte hinter den Jubelkugeln
Die Feierlichkeiten wurden von der „Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit“ ausgerichtet, da sich die Kommunal- und Landespolitiker Lübecks, aufgrund politischer Differenzen zwischen dem sozialdemokratischen und dem nationalkonservativen Lager, nicht zu einer Mitwirkung an der Vorbereitung des Festes in der Lage sahen. Also wurde zur privaten Finanzierung der Feierlichkeiten 1925, basierend auf einem Vorschlag des Lübecker Museumsdirektors Carl Georg Heise, die Jubelkugel entwickelt. Diese Marzipan-Jubelkugeln wurden im Rahmen einer Lotterie, genannt die „Jubelkugellotterie“, verkauft. Die Gewinne waren in der Marzipankugel enthalten: Ein frühe Form des heutigen Überraschungseies war geboren! Jede Kugel kostete eine Reichsmark, wobei jede zehnte Kugel einen Geldgewinn von einer, zehn oder einhundert Reichsmark enthielt. In zehn Jubelkugeln wiederum versteckten sich Hauptpreise von 1.000 Reichsmark. Auf insgesamt 100.000 Jubelkugeln waren auf diese Weise Gewinne von 37.500 Reichsmark verteilt. Alle Jubelkugeln wurden im Dezember 1925 innerhalb weniger Tage von Jubelkugeljungen, die in die Stadtfarben weiß-rot gekleidet waren und mit Bauchladen im Straßenverkauf auftraten, abgesetzt. Damit war die Finanzierung der Feier sicher gestellt.
Krieg und Wiederaufbau
1930 wurde in der Ziethenstraße eine Fabrik zur Herstellung von Marzipan erbaut, die 1958 durch eine weitere Fabrik in derselben Straße ergänzt wurde. Ende März 1942 zerstörte ein Luftangriff das Gebäude. 1945 begann Carl Arthur Strait mit dem Wiederaufbau, und bereits drei Jahre später konnte Niederegger seine Neueröffnung feiern. Auch das im Krieg zerstörte Café bauten die Brüder Jürgen und Henning Strait wieder auf. 1962 wurde die alte Fabrik durch einen Neubau in der Zeißstraße, der eine höhere Produktion ermöglichen sollte, ersetzt.
Die Niederegger Cafés
In Lübeck gibt es drei Cafés: Zum einen im ersten Stockwerk des Stammhauses Breite Straße gegenüber der Rathaustreppe, zum anderen das Haus direkt an der Rathaustreppe, außerdem das Café in Lübeck-Travemünde in der Vorderreihe der Trave. Dort können Sie 21 Torten, wie die bekannte „Niederegger-Nusstorte“ genießen, aber auch kleine Mittagsgerichte werden gereicht.
Das Marzipanmuseum
Im zweiten Obergeschoss des Cafés in der Breiten Straße befindet sich seit 1999 ein Marzipanmuseum mit historischen Holzformen für die Herstellung von reliefartigen Marzipanblöcken und eine Gruppe historischer Figuren aus Marzipan, und zwar in Menschengröße.
Das Niederegger Logo
Das bis heute gültige Markenzeichen in den Lübecker- und Hanse-Farben Weiß über Rot, kombiniert mit Gold inklusive der Initialen J G N im stilisierten Holstentor wurde im Jahr 1927 von dem Grafiker und Künstler Alfred Mahlau entworfen. Auch nutzt das Unternehmen bis heute eine von Mahlau gestaltete Schriftart, die aktuell als „Mahlau“ vertrieben wird.
Niederegger Getränke im Shop von roastmarket
Wenn auch mit dem gezielten Fokus auf Marzipan, so bietet das Unternehmen doch ein vielfältiges Produktportfolio. Im Shop von roastmarket finden Sie mit der Marzipan Trinkschokolade, dem Marzipan Milchkaffee sowie dem Marzipan Cappuccino Getränke mit einer interessanten Kombination aus traditionellem Marzipan und vollmundigem Kaffeegenuss. Zudem gelingt die Zubereitung der Getränke mit den vorportionierten Beuteln denkbar einfach: Wasser aufkochen und das Pulver hineingeben - fertig. Nach Bedarf kann das fertige Kaffeegetränk noch mit Milch ergänzt werden.
Ebenso simpel ist übrigens der Bestellprozess hier im Shop. Produkt wählen, egal ob Cappuccino, Milchkaffee oder Trinkschokolade, in den Warenkorb legen, Bestellung abschließen und schon landet nach wenigen Tagen Ihr favorisiertes Produkt bei Ihnen zu Hause. Natürlich gibt es im umfangreichen Sortiment auch weitere Getränke, Zubehör für die optimale Zubereitung und verschiedene Angebote für Liebhaber von Espresso, Milchkaffee, Tee, Kakao, sowie unzähliges weiteres zu entdecken.
Ein kleiner Ausflug in die Vielfalt der Erzeugnisse
Das Niederegger-Marzipan besteht zu 100 Prozent aus Rohmasse. Nach Angaben der Firma werden täglich bis zu 30 Tonnen Marzipan hergestellt. Die Produktpalette umfasst 300 Spezialitäten, wie Nougat und Marzipan. Darüber hinaus werden Trüffel, Pralinen, Stollen, Gebäck und Baumkuchen produziert. Weiterhin werden auch Sonderanfertigungen nach Wunsch gefertigt. Niederegger versendet die süßen Delikatessen in weltweit über 40 Länder. Mehr als die Hälfte des Umsatzes wird dabei übrigens im Weihnachtsgeschäft erzielt.
Fazit
Niederegger ist das Synonym für Marzipan. Das bereits in achter Generation geführte Traditionsunternehmen hat dabei einen, auch in stürmischen Zeiten, unbändigen Geschäftswillen bewiesen. Das anhaltend hohe Qualitätsniveau macht alle Produkte aus diesem Hause für Jung und Alt schon seit Generationen zu einem exquisiten Ess- und Trink-Genuss, weit über die altehrwürdige Hansestadt Lübeck hinaus.
Lassen Sie sich von den facettenreichen Köstlichkeiten im roastmarket Shop verführen, und genießen Sie feinste Marzipankreationen!