Kaffeemühlen
Frisch gemahlen für mehr Aroma
Das sensible Aroma des Kaffees geht nach dem Mahlen verloren. Denn auch auf dem nur kurzen Transportweg vom Kaffeeröster in Ihrer Nähe, bei dem Sie vielleicht bisher die Bohnen mahlen lassen, bis zu Ihren Räumlichkeiten, in denen Sie den Kaffee zubereiten, verliert das Kaffeepulver an Aroma. Die Aromastoffe sowie die Öle der Kaffeebohnen reagieren besonders empfindlich und verändern sich im Kontakt mit Sauerstoff, sodass gemahlener Kaffee innerhalb kürzester Zeit sein Aroma einbüßt. Damit möglichst viele der Aromastoffe vom durchlaufenden Wasser extrahiert werden können, muss das Mahlgut insgesamt eine große Oberfläche besitzen. So ist es beispielsweise für die Zubereitung von Espresso wichtig, dass die Bohnen nicht „geschnitten“, sondern „gebrochen“ werden. Die Güte dieser Vorgänge wiederum ist von dem passenden Mahlwerk abhängig.
Die ehemals üblichen Schlagmühlen mit rotierendem Schlag- beziehungsweise Drehmesser in der Art eines Propellers eignen sich nicht, da das Ergebnis eine eher grobe und unregelmäßige Mahlung ist. Die Nutzung einer Kaffeemühle mit zwei Mahlscheiben aus Keramik oder Edelstahl dagegen ist eher empfehlenswert. Solche elektrischen Kaffeemühlen gehören daher zu den am häufigsten verkauften Mühlen.
Empfehlenswert sind Modelle mit klassischem Kegelmahlwerk. Sie sind geeignet für jeden Mahlgrad, egal, ob Sie Filterkaffee, Espresso oder andere Varianten herstellen möchten. Aufgrund der geringen Hitzeentwicklung durch die reduzierte Umdrehungsgeschwindigkeit gilt dieser Typ des Mahlwerks als äußerst aromaschonend.
Grundregeln für das Kaffeemahlen mit der Kaffeemühle
1. Das Mahlgut muss eine große Oberfläche besitzen. Daher ist die Gleichmäßigkeit der Mahlung äußerst bedeutsam. Rein optisch als Kaffeekrümel wahrgenommen, können diese „Gebilde“ unter dem Mikroskop als Flocken mit komplexer Struktur und maximaler Oberfläche erkannt werden. Daher gilt: Je besser die Kaffeemühle ist, desto mehr Oberfläche wird im Mahlgut erzeugt!
2. Das Mahlgut darf während des Mahlvorgangs nicht erhitzt werden, da ansonsten die leichtflüchtigen Aromen bereits in der Mühle verpuffen und sich nicht in der Tasse entfalten können.
Was eine Kaffeemühle unverzichtbar macht
Sie sollten auf eine eigene Kaffeemühle nicht verzichten, denn die Frische macht den Unterschied!
Bei der Zubereitung dieses so sensiblen Naturproduktes gilt: Je kürzer der Weg der gemahlenen Bohnen bis zum Getränk in der Tasse, desto köstlicher schmeckt der Kaffee. Daher schmeckt beispielsweise Espresso dann am intensivsten, wenn Sie die Bohnen zu Hause mahlen und das Getränk sofort danach in Ihrer Tasse zubereiten. Aus diesem Grund ist eine eigene Kaffeemühle für Sie, als Kaffee-Liebhaber, einfach unverzichtbar.
Die Technik macht´s
Grundsätzlich unterscheiden sich Kaffeemühlen in der Technik der Mahlwerke. Gebräuchlich sind Kegelmahlwerke, Scheibenmahlwerke und Schlagmessermahlwerke. Kegelmahlwerke arbeiten mit geringen Drehzahlen. Großer Vorteil dieser Technik ist, dass das Kaffeemehl dabei kaum erhitzt wird und das Aroma der Bohnen erhalten bleibt. Ein Scheibenmahlwerk benötigt höhere Drehzahlen, damit Fliehkräfte entstehen. Sie befördern das Kaffeemehl nach außen und verhindern, dass es sich zwischen den Scheiben staut. Entsteht dabei zu viel Reibungswärme, leidet allerdings das Aroma. Dafür produzieren Scheibenmahlwerke besonders gleichmäßiges Mahlgut. Schlagmessermahlwerke mahlen die Bohnen nicht, sie zerschlagen sie. Dadurch entstehen Partikel verschiedener Größe und das Kaffeemehl kann recht heiß werden. Andererseits arbeiten Schlagmessermahlwerke aber sehr schnell.
Qualitäten einer guten Kaffeemühle
Die Kaffeemühle sollte keine große Wärmeentwicklung haben, eine gleichmäßige Zerkleinerung gewährleisten und nach Möglichkeit das individuelle Einstellen des Mahlwerks erlauben. Liebhaber der schwarzen Bohnen schwören aus diesen Gründen auch auf Kaffeemühlen mit Kegelmahlwerk, da sie den Kaffee schonend mit kegelstumpfförmigen Mahlflächen mahlen und ein gleichmäßig körniges Kaffeepulver mit vollem Aroma liefern. Auch gestaltet sich die Wärmeleitung dieser Mahlwerk-Arten effizienter, denn die Geräte erhitzen sich nicht so stark und leiten überschüssige Wärme nach außen ab. So verarbeitet, behält der Kaffee sein unverfälschtes, vollmundiges Aroma, da die Fette der Kaffeebohnen nicht durch Erhitzen zerstört werden. Und noch einen weiteren Vorteil bringt eine solche Kaffeemühle mit sich, nämlich die geringere Zahl der Umdrehungen, die nötig sind, damit Sie einen gleichmäßig gemahlenen Kaffee erhalten. Da die Mahlfläche deutlich größer ist, werden die Bohnen mit weniger Umdrehungen pro Minute gemahlen. So sind Kaffeemühlen mit einem Kegelmahlwerk im Vergleich zu solchen mit Scheibenmühlen viel leiser.
Elektrische Kaffeemühle oder Handkaffeemühle?
Auf welches Modell letztendlich Ihre Wahl fällt, ist besonders von Ihren individuellen Anforderungen und Wünschen abhängig und natürlich auch davon, ob Sie häufig mehrere Tassen zubereiten, oder sich lediglich hin und wieder ein Tässchen Kaffee gönnen. Eine elektrische Kaffeemühle, wie sie zum Beispiel von Eureka ,Baratza oder Mahlkönig hergestellt wird, wird vollkommen automatisch betrieben. Sie können auf Knopfdruck die benötigte Menge Kaffee je nach Ihren Wünschen mit verschieden einstellbaren Mahlgraden mahlen. Daher ist es ratsam, dass Sie sich im Vorfeld überlegen, welches Modell Ihren eigenen Anforderungen entspricht. Die Leistung hochwertiger elektrischer Kaffeemühlen liegt bei mehreren Hundert Watt, sodass die eingefüllten Kaffeebohnen jederzeit problemlos geschnitten werden, woraus ein homogenes Mahlbild resultiert. Auch die einfache und benutzerfreundliche Handhabung sowie eine bequeme und schnelle Reinigung der Kaffeemühle sind wichtige Gesichtspunkte bei der Kaufentscheidung.
Die Unabhängigkeit von Strom oder Batterien sowie die bequeme Transportmöglichkeit sind sicherlich Pluspunkte, die bei einer manuell betriebenen Mühle nicht vergessen werden dürfen. Auch können Sie ein solches Modell, etwa von Hario oder Comandante, natürlich für alle Zubereitungsvarianten nutzen, da die Dauer des Mahlvorgangs von Ihnen selbst gesteuert werden kann.
Eine manuelle Kaffeemühle benötigt allerdings ein wenig Kraft und Ausdauer, die Sie einsetzen müssen, wenn Sie sehr feine Mahlgrade zu erreichen wünschen. Ein solches Ergebnis kostet Zeit! Auch ist eine handbetriebene Kaffeemühle für die Herstellung größerer Mengen Kaffeepulver nicht geeignet. Perfekt nutzen Sie ein solches Modell, wenn Sie beispielsweise zur Stärkung auf dem Campingplatz nicht auf eine Tasse frisch gemahlenen Kaffees verzichten möchten.
Perfekt bis ins Detail
Auch mit sorgfältigem Aufbrühen lassen sich einer Kaffeebohne nur Teile ihrer Inhaltsstoffe entziehen. Dem guten Geschmack des Kaffee tut das jedoch keinen Abbruch. Im Gegenteil, durch zu langes Brühen wird das Getränk bekanntermaßen nicht aromatischer, sondern eher bitter. Die SCAE (Speciality Coffee Association of Europe) empfiehlt daher einen idealen Extraktionsbereich zwischen 18 und 22 Prozent. Eine der Grundvoraussetzungen für den Erfolg der Extraktion ist der richtige Mahlgrad. Espresso, der in nur 25 Sekunden aufgebrüht wird, muss deutlich feiner gemahlen werden, als Kaffee, der in der French Press bis zu sechs Minuten im heißen Wasser schwebt. Bei vielen Kaffeemühlen - egal, ob Handkaffeemühle oder elektrische Variante - lässt sich daher der Mahlgrad stufenweise oder gar stufenlos einstellen.
Fazit: gut mahlen - gut brühen
Die eigene Kaffeemühle garantiert Frische mit jeder Tasse! Handmühlen sind dagegen eher für den geringen Verbrauch geeignet. Bei elektrischen Kaffeemühlen ist vor allem das verbaute Mahlwerk entscheidend.
- Eine Kaffeemühle mit Kegelmahlwerk liefert gleichmäßig körniges Kaffeepulver mit köstlichem Aroma.
- Diese Mühlen mahlen den Kaffee besonders schonend.
- Die Wärmeleitung ist effizienter als bei anderen Produkten, sodass das Aroma weitestgehend erhalten bleibt.
- Sie zeichnen sich durch eine geringe Zahl der Umdrehungen aus und arbeiten damit leiser als elektrische Kaffeemühlen mit Scheibenmahlwerk.
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Fun Fact
Die Entwicklung der Kaffeemühle spiegelt sehr eindrucksvoll die Entwicklung der Kaffeekultur und der Technik wider. Wann Menschen das erste Mal Kaffee gemahlen haben, ist nicht bekannt. Vermutlich haben Sie dazu eine Mühle zum Mahlen von Hülsenfrüchten oder Getreide benutzt. Der Siegeszug der manuellen Kaffeemühle begann dann im frühen 18. Jahrhundert. Verschiedene Museen in Deutschland zeichnen diese Entwicklung mit teilweise sehr eindrucksvollen Exponaten nach. Weltweit am bedeutendsten ist wohl die Sammlung des Kaffeemühlenmuseums in Wiernsheim in Baden-Württemberg. Die älteste dort ausgestellte Mühle stammt aus dem 18. Jahrhundert.