Kakao
Wo kommt der Kakao her?
Bereits im 4. Jahrhundert nach Christus bauten die Vorfahren der Azteken und Mayas Kakao in Mittelamerika an. Schon damals gab es das typische Kakaogetränk, allerdings nicht so wie wir es heute kennen. Die Azteken bereiteten das als “Xocolatl” bekannte Getränk aus Kakao, Chilli, Vanille und Honig zu.
Das “braune Gold” galt als so luxuriös, dass es bei den Mayas sogar als Zahlungsmittel verwendet wurde. Die Mexikaner hielten die Kakaobohne für heilig und nur dem Adel war es erlaubt, diese Bohnen zu konsumieren. Der Legende nach waren sie ein Geschenk des Gottes Quetzalcoatl - dem Gott des Windes.
In Europa wurde die Kakaobohne erst einige Zeit später bekannt. Erst als Christoph Kolumbus auf seiner Reise die Kakaobohne auf einem Markt entdeckte und die Spanier das Aztekenreich eroberten, wurden die Europäer auf die Frucht aufmerksam und der Großteil der Gesellschaft konnte sich den Kakao überhaupt leisten. Da der Kakao an sich nicht süß schmeckt, war die Begeisterung bei den Europäern ursprünglich nicht groß. Die Spanier stellten ihre eigene Version her, indem sie dem Kakao Zucker oder Honig hinzufügten. Die Spanier ließen ebenfalls Kakaoplantagen errichten und im 19. Jahrhundert entstanden die ersten Schokoladenfabriken- und Maschinen.
Sowohl Kakao als auch Schokolade gilt heute als eines der beliebtesten Süßigkeiten. Fast zehn Kilogramm Schokolade isst jeder Deutsche im Jahr und man findet das braune Gold verarbeitet in vielen Lebensmitteln, wie Keksen, Kuchen oder sogar Kosmetika. Wussten Sie schon?
Die Kakaofrucht
Die Kakaobohnen kommen aus der Kakaofrucht, die wiederum auf Bäumen wächst. Der Kakaobaum (Theobroma cacao) gehört zur Familie der Malvengewächse und kann bis zu 15 Meter hoch werden. Die Kakaofrucht hat eine bauchige Form mit einer harten Schale, die von den Bäumen getrennt und aufgeschlagen wird. Im Inneren befindet sich die Kakaobohne, die zunächst noch nicht nach Kakao aussieht und auch noch nicht so schmeckt. Die rohe Bohne ist anfänglich nämlich leicht scharf und bitter im Geschmack. Die Haut der Kakaobohne ist weiß und wird für mehrere Tage auf Bananenblättern oder in Holzkisten fermentiert. Durch diesen Prozess bilden sich Geschmack und Farbe des Kakaos. Durch die Fermentierung enthalten die Bohnen einen großen Teil an Wasser, weshalb sie anschließend für mehrere Wochen an einem sonnigen Ort getrocknet werden müssen. Die Bohnen müssen sorgfältig gereinigt werden, bevor der Röstprozess beginnen kann. Ähnlich wie Kaffeebohnen werden Kakaobohnen geröstet, damit sich das Aroma entfalten kann. Dabei variiert die Temperatur zwischen 100 und 140 Grad Celsius, je nachdem, für was man den Kakao verwenden möchte. Für die Weiterverarbeitung werden die Bohnen gemahlen und sind so zum Beispiel zum Backen oder für Kakaogetränke geeignet.
Spannende Fakten rund um Kakao und Schokolade
- Heutzutage wird der meiste Kakao in Westafrika und Indonesien angebaut und nicht in Südamerika, wo er ursprünglich herkommt.
- Am 7. Juli ist Internationaler Tag der Schokolade.
- Die erste Tafelschokolade wurde 1847 von der britischen Firma Fry & Sons hergestellt.
Pinke Schokolade
Dunkle, Vollmilch- oder weiße Schokolade kennen wir ja bereits aber jetzt kommt noch etwas Neues hinzu! Hinter dem Namen Ruby RB1 versteckt sich die neueste Schokoladenentdeckung seit über 80 Jahren. Dabei handelt es sich um Schokolade, die eine rosa Farbe hat - ohne sonstige Zusätze von Farbstoffen- oder Aromen. Die kräftige Farbe entsteht durch die Verarbeitung und ist hundertprozentig natürlich. Der Geschmack dieser Kakaobohne ist fruchtig und leicht sauer. Angebaut wird diese Bohne in Brasilien, Ecuador und der Elfenbeinküste. Die pinke Schokolade gilt als Innovation und die Entwickler feilen auch bis heute immer noch an Ruby, bis sie endlich marktreif ist. Zu kaufen gibt es die Schokolade bisher als Riegel eines bekannten Süßwaren-Konzerns, allerdings zu einem hohen Preis. Bis die pinke Schokolade endgültig auf den Markt kommt, dauert es laut den Herstellern noch eine Weile. Bald soll es aber soweit sein.
So kann Kakao angewendet werden
Kakao kann selbstverständlich zu Schokolade verarbeitet werden. Dabei gibt es unterschiedliche Schokoladen-Sorten, die sich durch einen unterschiedlichen Kakaoanteil auszeichnen. Die dunkle Schokolade hat dabei einen Kakaoanteil von mindestens 70 Prozent, eine Milchschokolade 50 Prozent und eine weiße Schokolade 35 Prozent.
Kakao in Pulverform findet man wohl am häufigsten. Backkakao kann z.um Beispiel speziell zum Backen verwendet werden, da dieser nicht gesüßt ist. Als Trinkschokolade findet man Kakao in bereits gesüßter Form aber auch, teilweise gemischt mit weiteren Geschmacksrichtungen wie Vanille oder Erdbeere. Bei uns im Sortiment finden Sie Trinkschokolade in Pulverform von den bekanntesten Marken wie Ovomaltine oder Caotina. Das Pulver kann heiß oder kalt genossen werden, dabei wird es lediglich mit Wasser oder Milch aufgegossen. Die typische heiße Schokolade im Winter kennt wohl jeder. Dazu braucht man nur Kakaopulver, Milch und am besten etwas Sahne oder Mini Marshmallows zum Toppen.
Dass Kakao zum Verzehr geeignet ist, liegt nahe. Aber wussten Sie, dass Kakao immer häufiger auch in der Kosmetikbranche zu finden ist? Das aus den Samen des Kakaobaums gewonnene Fett bzw. Kakaobutter wird in der Kosmetikindustrie zu Lippenpflegeprodukten, Cremes, Lotionen, Seifen und Gesichtsmasken verarbeitet. Die weiche Butter schmilzt bei Körpertemperatur und lässt die Haut dadurch wunderbar zart und weich wirken.
Kakao mit Kaffee?
Die Kakaobohne sieht der Kaffeebohne nicht nur zum Verwechseln ähnlich, sie wird auch ähnlich wie die Kaffeebohne durch Rösten und Mahlen verarbeitet. Warum also nicht kombinieren? Kakao mit Kaffee gilt mittlerweile als Spezialität in vielen Ländern der Welt. Das als “Caffè Mocca” (oder Mocha) bezeichnete Getränk wird mit einem Drittel Espresso, einem Drittel Kakao und einem Drittel geschäumter Milch zubereitet. Wem das noch nicht genug ist, kann auch gerne noch Sprühsahne darüber sprühen. Probieren Sie es doch mal aus!